Bürgermeister Böhrnsen: „Kompetenzen zum Wohle der Stadt gebündelt“
25.07.2012Gemeinsam die Inklusion in Bremen voranbringen – das ist das Ziel von Volkshochschule, Martinsclub und Senator für Kultur. Zu diesem Zweck schlossen VHS und Martinsclub am heutigen Mittwoch, 25. Juli, einen Kooperationsvertrag mit Zielvereinbarung ab, die vom Senator für Kultur, Bürgermeister Jens Böhrnsen, mit unterzeichnet wurde.
„Nicht jeder für sich – sondern gemeinsam für alle“ lautet dabei die Devise. Bereits im laufenden Jahr sind regelmäßige Fortbildungen für Dozenten beider Einrichtungen für einen inklusiven Unterricht ebenso geplant wie gemeinsame Kooperationsprojekte, um so einen Kompetenztransfer zwischen den pädagogischen Kräften der Partner zu ermöglichen. In den Publikationen, besonders in den Programmheften, wird deutlich und gezielt auf entsprechende Angebote hingewiesen. Zudem werden Räumlichkeiten beider Häuser für gegenseitige Projekte genutzt.
„Hier bündeln zwei in Bremen erfolgreiche Einrichtungen ihre Stärken und Kompetenzen zum Wohle der Menschen in unserer Stadt. Daher begrüße ich diese neue Verbindung ausdrücklich“, betonte Bürgermeister Böhrnsen im Anschluss. Dem Thema Inklusion – also der Einbeziehung von behinderten Menschen in den normalen Alltag – müsse noch mehr Schubkraft verliehen werden, denn dieser Prozess sehe nicht die Defizite von Menschen, sondern er rücke die Vielfalt als Bereicherung ins Zentrum der Anstrengungen. Bürgermeister Böhrnsen: „Es ist unser Ziel, möglichst allen Menschen Zugang zu Bildungs- und Kulturangeboten zu ermöglichen, denn nur wer daran teilnimmt, nimmt auch am gesellschaftlichen Leben teil. Genau hier setzt diese neue Zusammenarbeit an, und darüber freue ich mich sehr.“
Inklusion sei ein Menschenrecht, so die Vorsitzende des Martinsclub, Ursula Wondracek, „und dem fühlen wir uns als Martinsclub verpflichtet. Daher wollen wir den Prozess zu einer inklusiven Gesellschaft begleiten und unterstützen. Ein Schritt auf diesem Weg ist die Kooperation mit der VHS.“
„Wir setzen gemeinsam ein gesellschaftspolitisches Zeichen, dass wir uns als Anbieter von Bildungsangeboten für alle Menschen öffnen, sie in ihren Stärken unterstützen und in ihren Schwächen nicht fallen lassen. Wichtig ist uns dabei, den Wissenstransfer zwischen den Einrichtungen so zu initiieren, dass Inklusion in der Erwachsenenbildung auf festem Boden steht“, so Dr. Sabina Schoefer, Direktorin der Volkshochschule.“
„Im Zentrum der Kooperation steht zunächst der professionelle Austausch. Im Martinsclub werden wir zunehmend Kurse der VHS ins Programm aufnehmen und bei Bedarf Wegbegleitung zu organisieren“, erläutert Thomas Bretschneider, pädagogischer Leiter und stellvertretender Geschäftsführer des Martinsclub. „Das Ziel ist, mittelfristig gemeinsam mehr Angebote sowie Lern- und Experimentierräume zur Inklusion in Bremen anzubieten.“
In Planung ist zum Beispiel das „Stadtlabor Süd“, ein inklusives Werk- und Kunstprojekt, das in Kattenturm entstehen soll. Generationenübergreifend und barrierefrei sollen hier künstlerisch und kreativ gearbeitet werden können und so Farbe, Vielfalt und Begegnung in den Stadtteil bringen. Derzeit läuft ein entsprechender Förderantrag bei der Aktion Mensch, zudem wird nach geeigneten Räumlichkeiten gesucht. Sollten die Partner hier erfolgreich sein, soll das „Stadtlabor Süd“ schon im Herbst 2012 an den Start gehen.