Ein neues Leitsystem sorgt für mehr Sicherheit
Da das bestehende Blindenleitsystem auf dem Bahnhofsvorplatz unzureichend ist, stellt die Bau- und Verkehrdeputation für dessen Erneuerung 240.000,- Euro zur Verfügung. Die Bauarbeiten dauern bis Ende August. 120.000 Menschen nutzen den Bremer Hauptbahnhof täglich. Um den mobilitätseingeschränkten Menschen unter ihnen eine bessere Orientierung zu ermöglichen, wird der Bahnhofsvorplatz barrierefreier gestaltet. Denn der bestehende Leitstreifen hebt sich farblich und taktil nicht kontrastreich genug von dem übrigen Pflaster auf dem Bahnhofsvorplatz ab und weist einige Richtungswechsel auf. Für mobilitätseingeschränkte Menschen ist es deswegen nicht leicht, den Platz sicher zu queren.
Für die barrierefreie Umgestaltung wird in die Pflasterflächen ein kontrastreiches taktiles Leitsystem für sehbehinderte Menschen eingelassen, an Treppen werden zusätzlich Rampen angebracht und Bordsteine werden abgesenkt. „Noch gibt es auf dem Bahnhofsvorplatz einige bauliche Barrieren, die für mobilitätseingeschränkte Menschen problematisch sein können.“ sagte der Bau- und Verkehrssenator Dr. Joachim Lohse anlässlich des Baubeginns. „Im letzten Jahr wurde die Domsheide barrierefrei umgestaltet. Nun rüsten wir einen der bedeutendsten Verkehrknotenpunkte in Bremen barrierefrei um. So kommen wir einem wesentlichen Anliegen der Behindertenvertretungen nach. Politisches Ziel des Bremer Senats ist es, eine lückenlose Barrierefreiheit im öffentlichen Raum zu schaffen. So wird die Qualität unserer Infrastruktur auch im Hinblick auf eine immer älter werdende Gesellschaft verbessert.“
In dem Bericht „Bremen baut Barrieren ab“, der im November 2005 veröffentlicht wurde, machten bremische Behindertenverbände mit Unterstützung des Senats auf verschiedene bauliche Barrieren im öffentlichen Verkehrsraum und in öffentlichen Gebäuden aufmerksam. Dazu wurde eine Umfrage durchgeführt, in der behinderte Menschen die aus ihrer Sicht gravierenden baulichen Barrieren in Bremen beschrieben. Neben der Domsheide war auch der Bahnhofsplatz von ihnen stark kritisiert worden.
Der Landesbehindertenbeauftragte Dr. Joachim Steinbrück spricht von einem erfolgreichen Beteiligungsprozess mit Verbänden, Verwaltung, der Deutschen Bahn AG und z.B. auch dem Schaustellerverband: „Dieser gelungene Prozess, an dem sich viele Beteiligte konstruktiv eingebracht haben, ist richtungweisend für die barrierefreie Umgestaltung von öffentlichen Räumen. Mit dem Ergebnis können alle Beteiligten zufrieden sein“.
Bevor die aktuellen Umbaupläne entstanden, wurde eine Machbarkeitsstudie „Barrierefreier Bahnhofsplatz Bremen“ an eine Arbeitsgemeinschaft von zwei Planungsbüros in Auftrag gegeben. Ziel dieser Studie war es festzustellen, welche Mängel in Hinblick auf die Barrierefreiheit bestehen und wie diese beseitigt werden können. Die Studie wurde vom Senator für Umwelt, Bau, Verkehr, der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, dem Landesbehindertenbeauftragten und Vertretern der bremischen Behindertenverbände begleitet.
Um dem Ziel der lückenlosen Barrierefreiheit in Bremen näherzukommen, gibt es an vielen Stellen im öffentlichen Raum Nachbesserungen. Derzeit wird die Haltestelle an der Norderländer Straße barrierefrei umgebaut und an diverse Ampelanlagen werden akustische Signalsysteme angebracht.
Kontakt
Senator für Umwelt, Bau und Verkehr
Pressesprecherin Brigitte Köhnlein
Tel. 0421/361-6012, mailto:brigitte.koehnlein@umwelt.bremen.de