Rathaus-Arbeitskreis Bremen-Nord tagte zum dritten Mal
10.07.2012Der Busbahnhof (Ständer) in Blumenthal und die Eingangssituation zum Bahnhof werden komplett verändert. Das ist ein Ergebnis, so Bürgermeister Jens Böhrnsen, das beim dritten Zusammentreffen des Arbeitskreises Bremen-Nord gestern (9.7.2012) im Rathaus festgestellt werden konnte. Möglich wird dieser Schritt durch eine gemeinsame Planung der Stadtgemeinde und eines privaten Bremen-Norder Investors. Die BSAG soll von Anfang an in das Projekt einbezogen werden.
Überzeugt zeigte sich Böhrnsen nach den Berichten aus verschiedenen Arbeitsgruppen davon, dass in Bremen-Nord insgesamt 6000 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. 43 ha Gewerbefläche stehen derzeit zur Verfügung – Platz genug für rund 3000 neue Arbeitsplätze. Weitere 3000 Arbeitsplätze könnten langfristig bei Bedarf realisiert werden, wenn weitere 50 ha erschlossen werden. Dafür müsse, so Böhrnsen, umgehend entschieden werden, dass Teile des BWK-Geländes als Industriegebiet ausgewiesen werden sollen. Betont wurde während des Treffens, dass schnell eine Entscheidung über die Festsetzungen des Wassereinzugsgebietes in Blumenthal getroffen werden müsse. Davon hängen Investitionsentscheidungen von Firmen über eine Ansiedlung auf dem BWK-Gelände ab. Der Hochwasserschutz für das Gelände wird ab Ende 2013 gebaut.Bürgermeister Jens Böhrnsen hatte am Montagabend (09.07.2012) rund 35 Mitglieder des Rathaus-Arbeitskreises Bremen-Nord eingeladen, um die Ergebnisse aus den drei eingerichteten Arbeitsgruppen zu erörtern und grundsätzliche Weichenstellungen vorzunehmen.
Die Frage der inneren Sicherheit hat in Bremen-Nord in den letzten Monaten für viel Gesprächsstoff gesorgt. Deshalb waren Staatsrat Holger Münch (Senator für Inneres) und Staatsrat Mathias Stauch (Senator für Justiz und Arbeit) zum Gespräch hinzugebeten worden. Münch konnte darauf verweisen, dass in den drei Stadtteilen die Kriminalitätszahlen unterdurchschnittlich im Verhältnis zur Gesamtstadt sind. Allerdings gelte dies nicht für die bisher angezeigten Wohnungseinbrüche. Deshalb hatte Staatsrat Münch auch ein neues Konzept gegen den Einbruchdiebstahl vorgestellt, das in Kürze umgesetzt wird und auf allgemeine Zustimmung traf. Mathias Stauch gab im Übrigen eine Standortgarantie für das Amtsgericht Blumenthal ab. Diese war in der Vergangenheit lange angezweifelt worden.
Auf Anregung des Arbeitskreises wurde eine Zukunftswerkstatt Bildung in Vegesack gegründet, die ihre Arbeit bereits aufgenommen hat. Erste Ergebnisse sind im Herbst zu erwarten.
Die Wirtschaftsförderung (WFB) wurde von Bürgermeister Böhrnsen gebeten, festzustellen, weshalb es für die erschlossenen Flächen an der Jacobs Universität in Grohn, die bereits von der Stadt vorbereitet wurden, bisher keine Bauanträge des Investors gäbe. Diese waren ja bereits angekündigt worden.
Die baurechtlichen Verfahren zur Entwicklung des Lesumparks laufen nach Plan. Die Planreife des großen Entwicklungsgebietes ist für März 2013 vorgesehen. Während des Treffens wurde indes die Sorge geäußert, dass bei Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel das Lesumer Zentrum leiden könnte. Hier ist eine erneute Überprüfung des Einzelhandelszentrenkonzeptes notwendig. Dies sagten Vertreter des Senators für Wirtschaft zu.
Eine Entscheidung über den Standort des Job-Centers in Bremen-Nord wird zurzeit vorbereitet. Dies ist eine Angelegenheit des Trägervereins des JOB-Centers. Bisher wurden insgesamt vier Standorte, davon drei in Vegesack und einer in Blumenthal überprüft. Voraussichtlich ist ein Neubau wirtschaftlicher, als in vorhandene Gebäude zu investieren.
Das Bauamt Bremen-Nord hat in der Zwischenzeit noch einmal die Wohnungsbaukonzeption überprüft und insgesamt 16 Standorte für eine Realisierung von Wohnungsbauprojekten vorgeschlagen. Auf die notwendige energetische Sanierung von Gebäuden im vorhandenen Wohnungsbestand wurde besonders hingewiesen.
Bürgermeister Böhrnsen unterstrich, dass insbesondere mit der Gemeinde Schwanewede bei einer Umnutzung des Kasernengeländes in Schwanewede ein Meinungs- und Informationsaustausch über die künftigen Entwicklungen an der Landesgrenze notwendig werden. Zwischenzeitlich konnte in Blumenthal das Müllproblem in und um die Wohnanlage George-Albrecht-Straße mit Hilfe von Wohnungsunternehmen, einem Teil der Wohnungseigentümer und des Ortsamtes Blumenthal gelöst werden. Deutlich wurde, dass weitere Maßnahmen nötig sind, um die Wohnanlage zu stabilisieren. Entsprechende Gespräche werden geführt.
Bürgermeister Böhrnsen zeigte sich am Ende der Sitzung sehr erfreut darüber, dass so engagiert von vielen Beteiligten an einer positiven Zukunft Bremen-Nords gearbeitet werde. Nach weiteren Treffen der drei Arbeitsgruppen wird der Rathaus-Arbeitskreis im November das nächste Mal zusammentreten.