Der Transformationsrat im Land Bremen hat sich heute (6. Februar 2024) im Rathaus zu seiner konstituierenden Sitzung getroffen. Er ist mit Vertreterinnen und Vertretern des Senats, des Magistrats, der Kammern, Gewerkschaften, Unternehmensverbände und der Arbeitsagentur besetzt. Er soll sich mehrfach im Jahr treffen und in jeweils themenbezogenen Sitzungen beraten, welche großen Transformationen auf das Land zukommen und wie darauf zu reagieren wäre.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Die Transformation unserer Wirtschaft ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Arbeitsplätze in unserem Land zu sichern. Deshalb freue ich mich, dass sich so ein breites Bündnis dieser Herausforderung stellt und mit dem Senat nach den besten Lösungen sucht - so wie wir es schon in der Pandemie und in der Energiepreiskrise praktiziert haben."
Finanzsenator Björn Fecker: "Klimawandel, Digitalisierung und die demografische Entwicklung führen zu großen Umbrüchen in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft. Wir wollen diesen Wandel mit den Kammern, Gewerkschaften und Verbänden aktiv gestalten und Bremen zu einem Gewinner der Transformation machen. Klimaschutz und Digitalisierung sind wirksame Mittel, um die Wettbewerbsfähigkeit von Bremen und Bremerhaven zu erhalten."
Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation: "Die sozial-ökologische Transformation ist die zentrale wirtschaftspolitische Aufgabe unserer Zeit. Deshalb finde ich es richtig und wichtig, dass wir uns im Transformationsrat mit den zentralen Akteuren auf Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite zusammensetzen, um diesen Prozess aktiv zu gestalten. Gemeinsam wollen wir es schaffen, unsere Wirtschaft und Industrie zukunftssicher aufzustellen, Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen und den CO2-Ausstoß möglichst schnell deutlich zu senken und die Digitalisierung voranzutreiben."
Melf Grantz, Oberbürgermeister Bremerhaven: "Bremerhaven hat sich bereits auf den Weg gemacht, den gesellschaftlichen Veränderungen nachhaltig zu begegnen – beispielsweise mit dem geplanten Aus- und Fortbildungszentrum für Berufe im Bereich der neuen Energien, dem Green-Economy-Gebiet im Lune Delta, dem Werftquartier und der Transformation im Hafen. Besonders hervorzuheben ist hier auch die Klimaschutzinitiative der Unternehmen im Fischereihafen, die mit gutem Beispiel vorangehen. Ich bin froh, dass wir im Transformationsrat jetzt gemeinsam unsere Kräfte bündeln, um die Wirtschaft unserer Städte zukunftsfähig aufzustellen."
Dr. Ernesto Harder, Vorsitzender des DGB Bremen: "Der Wandel geht tief in alle Aspekte unseres Lebens, bis in jeden einzelnen Betrieb mit der Digitalisierung, Energiewende und dem Fachkräftemangel. Er kann nur gelingen, wenn er von einer starken Mitbestimmung von Betriebs- und Personalrätinnen und –räten sowie Sozialpartnerschaft mit guten Tarifverträgen begleitet wird. Im Transformationsrat müssen wir zu einer gemeinsamen Investitionsstrategie kommen. Klar ist, es muss mehr investiert werden. Die bisherige Schuldenbremse muss dafür wenigstens reformiert, wenn nicht sogar abgeschafft werden."
Lutz Oelsner, Präsident der Unternehmensverbände im Land Bremen: "Nur mit einer starken industriellen Basis kann die Transformation technologisch und ökonomisch gelingen. Über eine solche Basis verfügen wir in unserem Bundesland. Daraus leiten wir unsere Verantwortung ab, die Mitgliedsbetriebe und insbesondere auch die Beschäftigten im Umgang mit neuer Infrastruktur und Technologie und daraus resultierenden veränderten Arbeitsabläufen zu unterstützen."
Eduard Dubbers-Albrecht, Präses der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven: "Die Transformation des Landes Bremen muss aus Sicht der Wirtschaft vorrangig durch Innovationen und Effizienzsteigerungen vorangetrieben werden. Mit überbordender Bürokratie und immer neuen Gesetzen sowie stärkeren Regulierungen kann keine nachhaltige Transformation für Bremen und Bremerhaven gelingen. Wir werden die Forderung der Wirtschaft nach einer innovationsgeleiteten Transformation nachdrücklich in die Arbeit des Transformationsrates einbringen. Diese Strategie erfordert Mut und Entschlossenheit, um auf pragmatische Weise konkrete Erfolge für Bremen und Bremerhaven zu erzielen".
Thomas Kurzke, Präses der Handwerkskammer Bremen: "Der Klimawandel, die geopolitischen Veränderungen und die Digitalisierung stellen unsere Wirtschaft vor enorme Herausforderungen. In den kommenden Jahren werden sich nicht nur große Konzerne massiv verändern müssen, sondern auch mittlere und kleine Unternehmen bis hin zum Handwerksbetrieb. Um diesen gesamtwirtschaftlichen Wandel bewältigen zu können, ist eine enge Abstimmung zwischen allen Wirtschaftsbereichen und der Politik dringend nötig. Der Transformationsrat kann dazu beitragen."
Peer Rosenthal, Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer Bremen: "Der Transformationsrat ist wichtig, um gemeinsam und mit den richtigen Schwerpunkten den sozial-ökologischen Wandel zu gestalten. Dabei muss es auch um die Interessen der Beschäftigten gehen. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, dass die Weiterbildung gestärkt wird. Der Klima-Campus ist dabei ein wichtiger Baustein."
Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: "Die Transformation der Wirtschaft ist kein Selbstläufer. Sie erfordert Mut von allen Beteiligten. Unternehmen müssen dabei nicht nur konsequent in neue Technologien investieren, sondern auch ihre Mitarbeitenden auf die neue Arbeitswelt vorbereiten und 'mitnehmen'. Qualifizierung ist dafür der Schlüssel. Auch die Mitarbeitenden brauchen Mut, sich auf etwas Neues einzulassen und vor allem die Bereitschaft und Energie zu lernen und ständig 'am Ball' zu bleiben."
Einigkeit bestand darin, dass die sich ändernden Rahmenbedingungen Anforderungen an alle staatlichen und wirtschaftlichen Akteurinnen und Akteure stellen. Die Schlagworte sind zahlreich: Klimawandel, Fachkräftemangel, Digitalisierung, Migration, Künstliche Intelligenz und etliche mehr. Der Umgang mit alle diesen Trends, die teilweise erhebliche Chancen bieten und teilweise in erster Linie für Herausforderungen stehen, lasse sich nur in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess von Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft gelingen. In einem in der Sitzung beschlossenen Grundsatzpapier für die weitere Arbeit heißt es daher: "Genau an dieser Stelle setzt der Transformationsrat an. Gemeinsam mit Gewerkschaften, Kammern, Verbänden und Politik soll an Lösungen für die Unternehmen und Beschäftigten im Land Bremen gearbeitet werden, um zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten weiterhin zu ermöglichen." Die Aufgaben und Ziele des Transformationsrates sind daher: Förderung des Dialogs, Identifikation von Herausforderungen und Entwicklung von Handlungsempfehlungen.
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