War im Rathaus ein Verhüllungskünstler am Werk? Was auf den ersten Blick wie Kunst aussieht, ist schlichte Vorsorge: Die schöne Stuckdecke des Senatssaals wird ausgebessert und neu gestrichen – und damit nichts daneben geht, sind auch die wertvollen Kristallleuchter kunstvoll in Folie gepackt worden. Dabei offenbart sich ein kreativer Geist, der dem vor fast einhundert Jahren repräsentativ ausgestatteten Raum ein leicht skurriles Aussehen verleiht.
Die Stuckelemente der Decke zeigen symbolisch die vier Jahreszeiten. Im Rahmen der Ausbesserungsarbeiten wird auch ein aus Gips gefertigtes Sonnengesicht wieder eingesetzt, das ursprünglich die Decke zierte und in den 30er Jahren entfernt wurde.
Am Montag sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, bis Anfang August soll dann alles Mobiliar wieder eingeräumt werden: Der große ovale Tisch, an dem sich immer dienstags die Senatoren zur Senatssitzung versammeln, die stilvollen Ledersessel, die reich verzierten Spiegel und die Büste von Wilhelm Kaisen. Auch die Kaiserbilder kommen wieder an ihren angestammten Platz im Senatssaal.
Fotos: Senatspressestelle