Das Theater Bremen teilt mit:
Das Leitungsteam des Theater Bremen zieht eine positive Bilanz seiner ersten Spielzeit. "Es ist gelungen, das Haus künstlerisch zu profilieren und gleichzeitig wirtschaftlich zu konsolidieren", sagen die beiden Geschäftsführer des Theater Bremen, Sabine Rühl und Hans-Georg Wegner.
Mit der Übernahme der Leitung des Hauses durch das Team Rebecca Hohmann (Moks), Marcel Klett (Schauspiel), Patricia Stöckemann (Tanz), Hans-Georg Wegner (Oper) und Martin Wiebcke (Künstlerischer Betriebsdirektor) stand das Haus vor der Herausforderung, die Diskussion über künstlerische Inhalte in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen und gleichzeitig die Sparvorgaben aus dem Konsolidierungskonzept umzusetzen. Aufgrund der großen Ausgabendisziplin und gemeinsamer Anstrengungen der gesamten Belegschaft konnte in der Spielzeit 2010/ 2011 ein ausgeglichenes wirtschaftliches Ergebnis erreicht werden. Das Theater Bremen kam damit erstmalig seit mehreren Jahren mit dem Budget aus Zuschüssen, Sponsorenbeiträgen und selbst erwirtschafteten Einnahmen aus.
Das Theater Bremen wird wieder durch seine künstlerische Arbeit wahrgenommen. Überregionale Aufmerksamkeit konnte beispielsweise mit Herbert Fritschs Inszenierung der "Nibelungen" erreicht werden, der in diesem Jahr mit zwei Produktionen zum Berliner Theatertreffen eingeladen worden war. Im Musiktheater spricht das große Interesse überregionaler Medien an "Idomeneo" und der Uraufführung "Kryos" für die Qualität des Bremer Ensembles, das Moks wurde mit den Jungen Akteuren beim Berliner Kinder- und Jugendtheater-Treffen „Augenblick mal!“ von der Internationalen Kinder- und Jugendtheatervereinigung ASSITEJ Deutschland ausgezeichnet.
„Das Leitungsteam hat nicht nur für Aufbruchsstimmung im Haus gesorgt, sondern bietet dem Publikum bemerkenswerte und zur Auseinandersetzung anregende Inszenierungen an“, bilanziert die Aufsichtsratsvorsitzende des Hauses, Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz. Dies habe dazu geführt, dass das Theater in dieser Saison wieder wesentlich durch seine Produktionen wahrgenommen wurde. Emogholz weiter: „Die wirtschaftliche Lage ist stabil. Die Strategie, neue Publikumsschichten anzusprechen, ist besonders vor dem Hintergrund wegfallender, teurer Eventveranstaltungen, die sich häufig als wirtschaftlich zu risikoreich erweisen, folgerichtig“.
Um eine objektive Grundlage für die Weiterentwicklung der Besucherzahlen zu erhalten, ist eine Besucherumfrage in Auftrag gegeben worden. „Es ist die erste Befragung dieser Art seit über 15 Jahren. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Publikum des Theater Bremen in einer Phase des Umbruchs befindet“, erläutern Wegner und Rühl.
Das Haus wird überwiegend als "vielfältig und lebendig", aber auch als „unkonventionell“ oder „zu modern“ wahrgenommen. Wie die Besucherbefragung weiterhin zeigt, ist das Theater Bremen für junge Menschen attraktiv geworden: 25 Prozent der Besucher des regulären Spielbetriebes in Musiktheater, Schauspiel und Tanz sind unter 30 Jahre alt. "Dieses Phänomen bestätigt unsere Anstrengungen, neues Publikum zu erreichen. Dieses Publikumssegment müssen wir jetzt langfristig ans Haus binden", sagt Hans-Georg Wegner. "Insgesamt haben wir in der abgelaufenen Saison 45 000 Kinder und Jugendliche erreicht. Die kostenlosen Schulvorstellungen im Moks, das Weihnachtsmärchen, die Aktion "Klassen los!", aber auch der attraktive Schüler- und Studentenpreis haben zu diesem Ergebnis geführt", so Wegner. Künstlerisch und wirtschaftlich lebt das Theater Bremen weiterhin von seinem Stammpublikum, das mit 39 % der Besucher den größten Teil der Besucher ausmacht. Dieses Publikumssegment geht mehr als 5-mal pro Saison ins Theater.
Aufgaben, die sich aus der Besucherbefragung ergeben, sieht die Theaterleitung darin, mehr Publikum im Umland zu erreichen und das neue junge Publikum dauerhaft an das Theater Bremen zu binden. Die ausgewertete Studie soll nach der Sommerpause in der Kulturdeputation vorgestellt werden. Eine Untersuchung über das Freizeitverhalten der sogenannten "Fast-Besucher" des Theaters ist in Vorbereitung.
Daten aus der Besucherbefragung finden Sie hier... (pdf, 17.9 KB)