Trotz Krisen hat das Projekt "Bremer Unternehmen sparen CO2" der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens mehr als 220 Unternehmen aus Bremen und Bremerhaven beim Klimaschutz unterstützt. Nach rund vier Jahren endet das von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS) und der Europäischen Union geförderte Projekt nun. Ein Nachfolgeprojekt steht in den Startlöchern.
Das Ziel, mit drei Projektbausteinen 200 Unternehmen beim Klimaschutz zu unterstützen, hat energiekonsens erreicht - trotz eines Dämpfers gleich zu Beginn. Denn kurz nach dem Start stürzte die Corona-Pandemie die Welt in die Krise und riss die Aufmerksamkeit der Unternehmen an sich. Die unsichere Energieversorgungslage in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sorgte ab dem Frühjahr 2022 für noch mehr Unsicherheit, verdeutlichte aber zugleich: Wer Energie spart, verringert nicht nur Kosten und klimaschädliche Emissionen, sondern auch Abhängigkeiten.
"Trotz enormer Herausforderungen haben mehr als 220 unterschiedliche Betriebe an den Angeboten der drei Projektbausteine teilgenommen - vom Kiosk an der Ecke bis zum multinationalen Großkonzern", so energiekonsens-Geschäftsführer Martin Grocholl. "Auf ganz verschiedene Arten haben sie sich darum bemüht, ihre CO2-Emissionen zu senken und so einen Beitrag im Ringen gegen die globale Erwärmung geleistet. Und weil immer mehr Menschen heute Geschäfte mit Firmen machen wollen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, profitieren die Unternehmen mit Blick auf Kunden, Stakeholder und Nachwuchsgewinnung auch selbst."
"Dieses Projekt hat das Land Bremen nicht nur ein Stück näher an die Erreichung der Klimaschutzziele gebracht, sondern auch gezeigt, wie wichtig es ist, für diese Ziele zusammenzuarbeiten", so Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. "Denn Menschen sind der Schlüssel, um den Klimaschutz in Gang zu halten." Darum haben sich 35 Betriebe aus Bremen und Bremerhaven regelmäßig an den vier "Effizienztischen" des Projekts ausgetauscht und motiviert. Mit dabei waren große Konzerne wie Airbus und AB InBev aber auch Mittelständer verschiedener Branchen, Betriebe mit kommunaler und öffentlicher rechtlicher Beteiligung sowie Hotels.
Energietechnische Beraterinnen und Berater haben die Firmen bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützt, der Kern war aber der persönliche Austausch von Know-how. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten fast die Hälfte der Treffen digital durchgeführt werden - doch trotzdem haben die Unternehmen 111 Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt und damit 8.800 Megawattstunden Energie eingespart. Die Betriebe mit kommunaler und öffentlicher rechtlicher Beteiligung haben ihr selbst gesetztes Energieeinsparziel sogar übertroffen. Zudem sind etliche Vorhaben noch in der Umsetzung und sorgen für weiter sinkende Emissionen.
Eine weitere Möglichkeit, wie Unternehmen durch Zusammenarbeit einen Erfolg für den Klimaschutz erzielen können, hat der Projektbaustein "Kooperation CO2" gezeigt. Das Denken über Betriebsgrenzen hinaus kann durch gemeinsame Investitionen in Technologien und Infrastrukturen die Kosten senken und den Return on Investment verbessern. So hat eine Analyse ergeben, dass der Umweltbetrieb Bremen und Immobilien Bremen durch einen gemeinsamen Fahrzeugpool, der mit Carsharing für Spitzenauslastung ergänzt wird, die Anzahl ihrer Autos deutlich reduzieren können. Wird die Flotte zugleich elektrifiziert, spart dies 71 Prozent der CO2-Emissionen ein.
Ein weiteres Konzept hat gezeigt, was große Dachflächen, ein eigener Wald und der Wille, in den Klimaschutz zu investieren, ermöglichen: eine emissionsarme und gemeinsame Wärmeversorgung eines Ingenieur-Büros mit einem benachbarten Wohnquartier in Oslebshausen. Eines der errechneten Szenarien ermöglicht eine jährliche CO2-Einsparung von 26 Tonnen CO2.
Um auch Cafés, Kioske, Ladengeschäften und Praxen beim Klimaschutz unterstützen, waren für den Projektbaustein "energievisite:kleinstbetriebe" Energielotsinnen und –lotsen in Bremen und Bremerhaven unterwegs. Mehr als 100 dieser Unternehmen haben sie gezeigt, mit kleinen Maßnahmen dauerhaft Energie zu sparen. Gemeinsam mit der Handwerkskammer wurden zudem gezielt Handwerksbetriebe angesprochen.
Zu den Maßnahmen gehörten der Einsatz von LED-Leuchtmitteln, die richtige Einstellung von Kühlgeräten, aber auch Mülltrennung und energieschonende Verhaltensweisen. Für einen Kiosk in Osterholz war die "energievisite:kleinstbetriebe" sogar Anstoß, eine alte Ölheizung durch eine Energie sparende Wärmepumpe zu ersetzen.
Mit dem neuen Projekt "Mehr Energieeffizienz für Bremer Unternehmen", das ebenfalls von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau und der Europäischen Union gefördert wird, hilft energiekonsens Betrieben in Bremen und Bremerhaven weiterhin dabei, CO2-Emissionen zu verringern und Energie zu sparen. Neben weiteren Energieeffizienz-Netzwerken, der Informationsvermittlung zu Klimaschutz- und Effizienzthemen im Betrieb, liegt ein dritter Schwerpunkt auf Handwerksbetrieben.
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