"Sportanlage zukunftsfähig aufgestellt" | Weitere Kunstrasenplätze in fünf Stadtteilen im vergangenen Jahr saniert
24.03.2023Zwei Kunstrasenplätze hat Sportstaatsrat Jan Fries am heutigen Freitag (24. März 2023) auf der Bezirkssportanlage Findorff offiziell übergeben. Auf der größten Bezirkssportanlage Bremens ersetzt damit ein Fußball-Kunstrasenplatz den früheren Rotgrandplatz. Daneben wurde der bestehende Hockey-Kunstrasenplatzbelag saniert, weil er infolge intensiver Nutzung vollkommen verschlissen war. Der Hockeyplatz wird vom Hanseatischen Hockey-Club sowie den ansässigen Fußballvereinen genutzt, der Kunstrasenplatz von der SG Findorff sowie den Vereinen VfL 07 und ESV Blau-Weiß.
"Angesichts der vielfachen Beschränkungen für den Sport in den Jahren der Pandemie ist die Bedeutung der ganzjährig nutzbaren Kunstrasenflächen unter freiem Himmel noch mal deutlich gestiegen", sagte Staatsrat Jan Fries – das Hockeyfeld habe unter der intensiven Nutzung entsprechend gelitten. "Die Sportlerinnen und Sportler gestalten hier ihre Freizeit, fördern ihre Fitness und pflegen ihre sozialen Kontakte. Die Bezirkssportanlage Findorff ist jetzt deutlich aufgewertet und zukunftsfähig aufgestellt."
Der neue Kunstrasenplatz mit der "klassischen" Größe von rund 7.200 Quadratmetern mit 104,22 mal 69,07 Metern (außen) ist durchgängig mit Quarzsand versehen und enthält daher keine Mikroplastikverfüllung. "Die Europäische Union will diese Bauweise für alle Kunstrasenplätze vorschreiben, um den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt deutlich zu reduzieren", sagte Staatsrat Fries weiter. Schließlich gelange pro Platz und Jahr rund eine halbe Tonne Material in die Umwelt – mit Folgen nicht zuletzt bis in die Nahrungskette des Menschen. "In Bremen setzen wir aus diesem Grunde schon seit 2012 standardmäßig nur noch Quarzsand als Füllstoff ein", betonte Staatsrat Jan Fries.
Zur Füllung würden pro Quadratmeter rund 26 Kilogramm eines speziellen abgerundeten und feuergetrockneten Quarzsandes aufgebracht – insgesamt 190 Tonnen Material. Der Kunstrasenbelag selbst besteht aus geraden und gekräuselten Fasern aus Polyethylen, das vor allem in Verpackungen von Lebensmitteln und Folien zum Einsatz kommt, weil es weder Weichmacher noch Schwermetalle enthält, die als gesundheitlich bedenklich gelten. Die Fasern haben eine Höhe von 35 Millimetern, ein Quadratmeter (ohne Sand) wiegt knapp 2,5 Kilogramm. Die erwartete Lebensdauer eines solchen Kunstrasenplatzes liegt bei 15 Jahren.
Der Kunstrasenbelag ist wasserdurchlässig, das gesamte Niederschlagswasser versickert durch den Unterbau, der auf einer elastischen, drei Zentimeter dicken Schicht aus gebundenem Gummigranulat besteht (recyceltes LKW-Reifengummi) und zusätzlich einer Schicht aus insgesamt fas 1.900 Tonnen Natursteinschotter. Vom alten Rotgrandsportplatz ist nur die obere Deckschicht in sechs Zentimetern Stärke abgetragen worden, der Unterbau ist erhalten geblieben.
Der Platz ist auf allen vier Seiten von Ballfangzäunen mit vier und sechs Metern Höhe umgeben, wobei die Doppelstabgittermatten mit geräuschdämmenden Gummipuffern befestigt sind.
Die Baukosten – einschließlich Baunebenkosten – für den Fußballplatz belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro, die Sanierung des bestehenden Platzes hat 229.000 Euro gekostet. Die Planung lag beim Umweltbetrieb Bremen, die Bauarbeiten haben von Juli bis November 2022 stattgefunden. Seitdem werden die beiden Plätze auch schon bespielt. Die ursprünglich für November vorgesehene offizielle Einweihung wurde wegen der Witterungsverhältnisse kurzfristig abgesagt und auf das Frühjahr 2023 verschoben.
Fünf weitere Plätze sind im Jahr 2022 umweltfreundlich saniert und mit Quarzsand verfüllt worden: zwei Bolzplätze auf der Sportanlage an der Curiestraße in Horn sowie je ein Fußballplatz auf den Sportanlagen Konrad-Adenauer-Allee (Vahr), Stadion Vegesack, Bunnsackerweg (Habenhausen) sowie Hohweg (Walle). Die Gesamtkosten für diese Sanierungen haben sich auf insgesamt knapp eine Million Euro belaufen.
Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-64152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de