Traditionell am 8. März zeichnet der Landesfrauenrat Bremen (bfa) die Bremer Frau des Jahres aus. In diesem Jahr wird erstmal auch die Bremerhavener Frau des Jahres geehrt. Unter dem Motto "#DieMachtderFrauen – Sichtbar. Streitbar. Solidarisch" lief die Bewerbungsfrist bis Ende Januar 2023. Eine Jury, bestehend aus dem geschäftsführenden Vorstand des Landesfrauenrats und zwei externen Mitgliedern, wählte in einem dreistufigen Verfahren aus 14 Nominierungen Virginie Kamche als 25. Bremer Frau des Jahres und Dr. Margaret Brugman als erste Bremerhavener Frau des Jahres. In feierlicher Atmosphäre wurden beide Frauen des Jahres heute (8.März 2023) in der Oberen Rathaushalle geehrt
"Das diesjährige Motto '#DieMachtderFrauen – Sichtbar. Streitbar. Solidarisch.' zeigt, dass Frauen auch 2023 für die Durchsetzung ihrer Rechte und für Geschlechtergerechtigkeit kämpfen. Der Gender Pay Gap – also die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern – beträgt in Bremen auch heute noch 20 Prozent bezogen auf den Bruttostundenlohn. Für Migrantinnen ist diese Lücke noch deutlich höher. Aus diesem Grund ehren wir heute mit Virginie Kamche und Dr. Margaret Brugman zwei Frauen, die sich tagtäglich für die Rechte dieser Frauen einsetzen und dafür kämpfen, dass sie ihre Potenziale verwirklichen können," sagt Frauensenatorin Claudia Bernhard.
"Diskriminierung lässt sich nicht theoretisch bekämpfen. Das geht nur durch konkretes Handeln. Es ist uns daher wichtig, hier ein deutliches Zeichen zu setzen. Wir haben heute zwei Frauen mit Migrationsgeschichte geehrt, die viele Gemeinsamkeiten haben. Es gibt aber auch einen gravierenden Unterschied: Die eine kommt aus dem Herzen Europas, die andere aus Afrika. Es ist unser Ziel, dass sich beide in gleichem Ausmaß in unserem Bundesland wohlfühlen – eine Verantwortung die auf uns allen ruht", sagt Andrea Buchelt, Vorsitzende des Landesfrauenrats Bremen.
Virginie Kamche vom Afrika Netzwerk Bremen engagiert sich seit vielen Jahren für die Rechte von Menschen mit afrikanischen Wurzeln im Land Bremen und kämpft besonders für die afrodeutschen Frauen, die es häufig besonders schwer haben. Sie unterstützt Frauen bei der Wohnungssuche, Spracherwerb und bei beruflichen Perspektiven und setzt sich auch für die Kinder ein. In ihrer vielfältigen Tätigkeit ist es Virginie Kamche besonders wichtig, dass die migrantische Perspektive als Bereicherung innerhalb der Entwicklungsdebatte herausgestellt wird, sowie Zwangsmigration und Flucht zu thematisieren. Dabei war sie auch am Forschungs- und Ausstellungsprojekt "Der blinde Fleck" in der Kunsthalle Bremen beteiligt.
Dr. Margaret Brugman ist Fachbereichsleiterin Migration bei der AWO Bremerhaven und setzt sich mit ihrem Team seit über zehn Jahren für die Gleichstellung und Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte ein. Dabei legt sie einen besonderen Fokus auf Frauen, die häufig mit zusätzlichen Handicaps zu kämpfen haben. Dr. Margaret Brugman lebt den Gedanken, dass jeder Mensch das Recht haben sollte, die eigenen Potenziale unabhängig von Geschlecht und kulturellem Hintergrund ausleben zu dürfen.
Die Ehrung findet am heutigen Mittwoch, 8. März, ab 18 Uhr in der Oberen Rathaushalle statt.
Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de