Jetzt ist der Übergang am Finanzgericht nicht nur amtlich, sondern auch feierlich besiegelt: Bereits seit Anfang des Jahres leitet als neue Präsidentin des Gerichts Dr. Gerlind Wendt das Finanzgericht in Bremen. Heute (2. März 2023) hat sie den Staffelstab nun endgültig, auch im Rahmen eines offiziellen Empfangs, von ihrem mittlerweile in den Ruhestand gewechselten Vorgänger Lutz Hoffmann übernommen.
Der ursprünglich aus Aurich stammende Lutz Hoffmann hat damit eine Karriere beendet, die eng mit Bremen verbunden war: Nach Abschluss seiner juristischen Ausbildung trat er bereits 1988 in die bremische Finanzverwaltung ein, in der er zuletzt als Senatsrat unter anderem stellvertretender Leiter der Steuerabteilung beim Senator für Finanzen war. Im Mai 2002 wurde er schließlich ans Finanzgericht berufen – und fungierte dort 20 Jahre lang als dessen Präsident. Dazu Justizsenatorin Schilling: "Sein kooperatives Wirken hat Lutz Hoffmann nicht nur zu einem anerkannten Richter, sondern auch weit über Bremen hinaus zu einem überaus anerkannten Gerichtspräsidenten gemacht – und das längst nicht nur, weil er bis zu seinem Ruhestand als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Präsidentinnen und Präsidenten der Finanzgerichte und des Bundesfinanzhofs fungiert hat." So seien in Hoffmanns Zeit als Präsident zahlreiche Entscheidungen des vergleichsweise kleinen – aber nicht minder feinen – Bremer Finanzgerichts gefallen, die bundes- und auch europaweit durchaus Aufmerksamkeit erregten. "Lieber Herr Hoffmann, ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und eine anregende Zukunft – mit vielleicht etwas mehr Ruhe und etwas weniger Arbeit als bisher. Vielen Dank für Ihre lange Treue zum Finanzgericht, zu Bremen und für ihre hervorragende Arbeit!", gab Schilling dem nunmehr ehemaligen Finanzgerichtspräsidenten mit auf den Weg.
Seine Nachfolgerin in diesem Amt, Dr. Gerlind Wendt, hat ebenfalls eine lange, in diesem Fall als gebürtige Bremerin sogar buchstäblich lebenslange Verbindung zur Hansestadt. Nach einem Abstecher ins benachbarte Syke, wo sie ihr Abitur machte und anschließendem Jurastudium in Göttingen, zog es die Juristin an die Weser zurück: 1999 trat Dr. Gerlind Wendt als Berufsanfängerin in die Steuerverwaltung des Landes Bremen ein, wo sie bis 2003 ebenfalls verschiedene Abteilungen durchlief – und auch mit dem Finanzgericht verbindet sie eine lange Zeit. Dorthin wechselte sie 2003 – also vor nunmehr ziemlich genau 20 Jahren. Nach der Ernennung zur Richterin auf Lebenszeit im Jahr 2004 folgte eine Abordnung an den Bundesfinanzhof, 2018 folgte das Vizepräsidentinnen-Amt und am Anfang des Jahres die Ernennung zur Präsidentin des Finanzgerichts Bremen.
"Mit Dr. Gerlind Wendt steht nunmehr erstmals eine Frau an der Spitze des Finanzgerichts – das freut mich in Sachen Gleichstellung natürlich sehr, hat aber nichts mit einer irgendwie gearteten Quote zu tun: Gerlind Wendt ist aufgrund ihrer Kompetenz und Erfahrung schlicht die beste Besetzung für dieses Amt. Ich bin mir sicher, dass sie das Gericht auch im Sinne ihres Vorgängers, den sie lange als 'Vize' unterstützt hat, fortsetzen wird. Und ich bin mir sicher: Unser Finanzgericht ist bei Ihnen in guten Händen, ich wünsche Ihnen für die neue Aufgabe viel Erfolg", betonte Justizsenatorin Claudia Schilling während der heutigen Feierstunde, der rund 100 Gäste beiwohnten. Unter ihnen als Gastredner unter anderem Dr. Hans-Josef Thesling, der Präsident des Bundesfinanzhofs. Stattgefunden hat die "feierliche Staffelübergabe" übrigens – relativ unüblich – nicht im Rathaus, sondern in den Räumen der Handelskammer: "Nachdem das Rathaus belegt war, reichte ein kurzer Anruf in der Handelskammer und die Türen des Schüttings öffneten sich für die Feierstunde: Das ist das Tolle an Bremen und Bremerhaven: Man unterstützt sich 'unter Nachbarn' unkompliziert gegenseitig. Vielen Dank dafür!", so Schilling abschließend.
Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: Justizressort
Foto-Download (jpg, 735.6 KB)
Ansprechpartner für die Medien:
Matthias Koch, Pressesprecher bei der Senatorin für Justiz und Verfassung, Tel.: (0421) 361-14476, E-Mail: matthias.koch@justiz.bremen.de