Reden vor dem Konsularischen Korps und dem Neujahrsempfang des Senats
18.01.2023Bremen kann mit Zuversicht in die Zukunft gucken. Das betonte Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte beim Neujahrsempfang des Senats. Er begründete dies mit der großen technologischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Tradition des Landes. Bremen, so der Präsident des Senats, sei ein starkes Land mit einer starken Wirtschaft, wie der schiere Blick auf die Liste der namhaften Firmen und Institute in den beiden Städten des Landes zeige. Anschließend sprach die Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, als Ehrengast des Empfanges über "Wissen schafft Zukunft". Musikalisch begleiteten die Bremer Philharmoniker den Empfang, zu dem etwa 400 Gäste in die Obere Halle des Rathauses gekommen waren. Vor dem allgemeinen Neujahrsempfang begrüßte der Bürgermeister noch das Konsularische Korps aus Bremen, Hannover und Hamburg.
Bovenschulte begab sich auf eine Reise durch die bremische Wissenschaftslandschaft. Wer die Schlagworte an sich vorbeiziehen lässt, erkennt die Vielschichtigkeit der Forschungsaktivitäten in Bremen und Bremerhaven: "Ich denke da auch an Leichtbau und 3-D-Druck, an Digitalisierung und künstliche Intelligenz, an Robotik und Massenspektrometer. Und ich denke an die Uni Bremen, die Constructor University und unsere Hochschulen in Bremen und Bremerhaven. Und natürlich an die vielen Forschungseinrichtungen, vom Alfred-Wegener-Institut über das MARUM bis zum ZARM, vom DFKI bis zu den Einrichtungen des DLR." Schon diese Auswahl verdeutliche den Stellenwert von Forschung und Entwicklung für Bremen aber auch der bremischen Wissenschaft für andere: "Wir müssen uns damit hinter anderen deutschen Wissenschafts- und Technologie-Standorten ganz sicher nicht verstecken. Und ich füge hinzu: Wir sollten gemeinsam alles dafür tun, damit das auch künftig so bleibt."
Zum Beispiel ging Bovenschulte auf ein Thema aus der Raumfahrt ein, in der Bremen jetzt schon ein profilierter Standort ist, für den sich aber aktuell noch ganz neue Perspektiven öffnen: "Wenn alles nach Plan läuft, dann wird die Erfolgsgeschichte noch in diesem Jahr fortgeschrieben, dann werden unsere Seehäfen und unser Flughafen um einen Weltraumhafen ergänzt. Dann werden von einem Schiff in der Nordsee aus Raketen ins Weltall fliegen und ihre Fracht in die Atmosphäre transportieren." Bremerhaven könne dann Heimathafen dieses Schiffes sein und die Fachleute der in der Nähe der Universität beheimateten Raumfahrtfirma OHB könnten ihre Satelliten dann quasi vor der eigenen Haustür ins All schicken.
In der anschließenden Festrede betonte die Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung. Diese gehörten zu den wichtigsten Grundlagen einer Gesellschaft. Aus ihnen entstünden Fähigkeiten und Innovationen, die es ermöglichten, jegliche Herausforderung zu meistern. Insbesondere die Luft- und Raumfahrt eröffne der heutigen Gesellschaft Möglichkeiten wie keiner Generation zuvor. Kaysser-Pyzalla: "Luft- und Raumfahrt sind für eine Hightech-Nation wie Deutschland unverzichtbare Faktoren für die Stärkung der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorte, wie am Beispiel Bremen zu sehen ist. Mit sechs DLR-Instituten und Einrichtungen in den Forschungsbereichen Luft- und Raumfahrt, sowie der Sicherheitsforschung gehört das Land Bremen zu den Bundesländern mit einer hohen DLR-Konzentration." Sie bedankte sich für die Unterstützung, die das DLR hier in Bremen durch den Senat und die Bürgerschaft erfahre. Zum Abschluss ihrer Rede unterstrich die Wissenschaftlerin: "Auch im neuen Jahr bedeutet Forschung, Verantwortung für die Zukunft zu tragen, denn zu Forschung bedeutet, die Zukunft zu gestalten."
Für Bovenschulte führt das alles zusammengenommen zu dem Fazit: "Wir haben trotz aller Schwierigkeiten gute Gründe, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen." Schon Wilhelm Kaisen habe mit seinem Motto "Kiek nich in´t Musslock, kiek in de Sünn" die Grundhaltung vorgegeben, die Bremen und die Bremerinnen und Bremer bis heute präge: "Nicht immer nur das Schlechte sehen, sondern auch nach vorne schauen, zuversichtlich sein, die Chancen erkennen und sie ergreifen. Nicht das halbleere Glas beklagen, sondern das halbvolle zu schätzen wissen."
Vor dem großen Neujahrsempfang begrüßte Bovenschulte die Vertreterinnen und Vertreter der Konsularkorps aus Bremen, Hamburg und Hannover im Kaminsaal des Rathauses. Nach zweieinhalb Jahren, in denen aufgrund der Pandemie internationale Reise lange nahezu unmöglich waren, freute sich der Bürgermeister über die Gelegenheit, wieder persönlich mit den Konsulinnen und Konsuln im Gespräch zu sein. Bovenschulte betonte: "Wir leben in bewegten Zeiten. Seit Februar letzten Jahres sind gerade auch die internationalen Beziehungen dominiert von den Auswirkungen des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine. Umso wichtiger sind Termine wie dieser heute." Er sei sehr dankbar für die große Unterstützung der Bremerinnen und Bremer für die Ukraine: "Mit überwältigender Tatkraft aus der Zivilgesellschaft, der Kirche und der bremischen Wirtschaft werden Hilfspakete geschnürt – eine Solidarpartnerschaft mit dem Oblast Odessa ist im Aufbau begriffen. Am Montagmorgen haben wir zu früher Stunde fünf LKW verabschiedet – voller Hilfsgüter wie Wärmezelte, Generatoren, Decken und warmer Kleidung."
Die Rede von Bürgermeister Andreas Bovenschulte vor dem Konsularischen Korps und dem Neujahrsempfang des Senats finden Sie hier (pdf, 571.5 KB) zum Download.
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