Bundesweiter Verein "Safe Sport e.V." gegründet / Bremen ist Mitglied
03.11.2022Bremen ist Mitglied im bundesweit tätigen Verein "Safe Sport e.V.", der den Schutz vor sexueller Gewalt und Missbrauch im Sport stärken wird. Sozialsenatorin Anja Stahmann hat heute (3. November 2022) bei der Sportministerkonferenz in Mainz ihre Unterschrift unter den Vertrag gesetzt, der die Mitgliedschaft des Landes besiegelt. Die Ansprechstelle soll bereits zum 1. Januar 2023 ihre Arbeit aufnehmen und allen Sportlerinnen und Sportlern im Breiten- wie im Leistungssport sowie Trainerinnen, Trainern und Ehrenamtlichen offenstehen. Die erwarteten Kosten im Jahr finanziert im ersten Jahr der Bund, ab 2024 tragen die 16 Länder bis zu 150.000 Euro gemeinsam, wenn der Bund sich mindestens in gleicher Höhe beteiligt. Die Kosten werden unter den Ländern auf Grundlage des Königsteiner Schlüssels aufgeteilt, Bremen trägt damit bis zu 1.500 Euro pro Jahr.
"Gemeinsames Ziel aller Bemühungen ist es, kompetente Ansprechpartner für Betroffene sexualisierter und interpersonalisierter Gewalt im Sport zu haben", sagte Senatorin Stahmann. Der Sport habe "viel zu lange den Mantel des Schweigens über die verschiedenen Formen der Gewalt" gelegt. "Gerade die engen Abhängigkeitsverhältnisse im Sport, etwa zu Trainern, Übungsleiterinnen und -leitern sowie medizinischem Personal, begünstigten Formen von Gewalt und Missbrauch."
Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs habe im Oktober 2020 das Thema "Sexueller Kindesmissbrauch im Sport" auf die Tageordnung gesetzt, so die Senatorin zum Hintergrund der Entscheidung. Eine vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) im Dezember 2021 vorgelegte Studie habe zudem "nachgewiesen, dass es in Deutschland dringenden Bedarf für eine Ansprechstelle gibt" und inzwischen das Konzept "Safe Sport e.V. – Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt im Sport" vorgelegt.
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