Sportsenatorin stellt Sachstand vor / Kinder- und Bildungssenatorin kündigt längere Wasserzeit für Grundschulkinder an
Rund 10.000 Plätze halten die Bremer Bäder GmbH, Schwimmvereine, DLRG Bremen e.V. und andere Akteure bereit, damit Kinder in Bremen schwimmen lernen. Das geht aus einer Übersicht hervor, die Sportsenatorin Anja Stahmann heute (28. Juni 2022) der Sportdeputation vorgelegt hat. Allein die Bremer Bäder GmbH bietet im Durchschnitt pro Jahr rund 7.500 Plätze in 800 Schwimmkursen an, im vergangenen Jahr sogar mehrere 1.000 Plätze zusätzlich – als Nachholeffekt nach den pandemiebedingten Kursausfällen im Jahr 2020. Und rund 4.500 Kinder der dritten Klassen haben darüber hinaus im Rahmen des Schulunterrichts regelmäßig Zugang zum Schwimmenlernen.
"Die Bremer Bäder GmbH treffen jetzt die Vorbereitungen für die längeren Wasserzeiten für die Grundschulkinder, sie werden von 30 auf 45 Minuten ausgedehnt", sagte Sportsenatorin Anja Stahmann im Vorfeld der Sitzungen der Deputation für Sport am heutigen Dienstag und der Deputation für Kinder und Bildung am morgigen Mittwoch. "Schwimmen ist eine Kulturtechnik, die nicht nur schön und gesundheitsfördernd ist, sie rettet auch Leben", sagte die Senatorin weiter. Die Ausweitung der Wasserzeit sei daher "ein wichtiges Element beim Erwerb der Schwimmfähigkeit". Senatorin Stahmann fügte hinzu: "Wir dürfen die Schulen damit aber nicht allein lassen. Um Kindern das Schwimmen beizubringen, sind alle Kräfte gefordert: Vereine, Verbände, aber allen voran die Eltern. Und das schon lange vor der dritten Klasse." Die tragischen Badeunfälle Jahr für Jahr zeigten das.
Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp: "Schwimmen macht Spaß, bewegt und ist nicht zuletzt auch überlebenswichtig. Deshalb ist es gut, dass Schwimmunterricht zur Schule dazugehört, und deshalb freue ich mich, dass wir im kommenden Schuljahr 2022/2023 die Wasserzeit für Grundschulen erheblich ausweiten können. Das ist für die Schulen und für die Bremer Bäder ein Kraftakt. Herzlichen Dank dafür! Dafür, dass Kinder und Jugendliche schwimmen können, müssen Eltern, Bäder, Vereine und Schulen gemeinsam den Weg gehen."
"Für die Bremer Bäder GmbH ist die Ausweitung der Schwimmzeiten für Schulkinder eine immense Herausforderung, die Konsequenzen hat für die Planung der Hallenzeiten und des Personaleinsatzes", sagte Martina Baden, Geschäftsführerin der Bremer Bäder GmbH. "Wir sind in diesem Prozess gut aufgestellt und freuen uns auf unsere kleinen Badegäste. Und ich hoffe, dass möglichst viele am Ende stolz ein Schwimmabzeichen mit nach Hause nehmen können."
Etwa 800 Schwimmanfängerinnen und -anfänger hat die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) mit ihren Kursen im vergangenen Jahr erreicht, darunter 41 Erwachsene. Dabei konnten in der ersten Jahreshälfte 2021 pandemiebedingt überhaupt keine Kurse angeboten werden, in der zweiten Jahreshälfte gab es immer wieder Unterbrechungen.
Die Schwimmvereine im Land Bremen haben – ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte – allein mindestens 1.152 Schwimmabzeichen abgenommen, die Zahl der Teilnehmenden war dabei deutlich größer. Zudem ist von einer hohen "Dunkelziffer" auszugehen: Nur die Hälfte der 22 Schwimmvereine im Land Bremen hat ihre Zahlen überhaupt gemeldet.
Auch der Verein für Hochschulsport ist eine wichtige Säule beim Schwimmunterricht, er hatte zuletzt über 1.600 Kinder in Schwimmkursen betreut, muss aber derzeit auf das Studiobad komplett verzichten, das aus technischen Gründen stillgelegt ist. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres sind trotz Corona immerhin noch 600 Kinder in den Genuss der Kurse gekommen.
Im Verein "Schwimm mit e.V." haben überdies fast 300 Vor- und Grundschulkinder die Schwimmkurse erfolgreich absolviert, dazu kamen Kurse in den Sommerferien 2021, um Geflüchteten ab 14 Jahren Schwimmunterricht zu erteilen. Der Anteil an Frauen in diesen Kursen lag über 25 Prozent. Die Schwimmschule SWYM hat für die zweite Jahreshälfte 2022 wieder die Vollauslastung ihrer Kurse im Blick. Vor Beginn der Pandemie lag ihre Kapazität bei 600 Kindern im Jahr.
"Mit der Bremer Erklärung zum Schwimmen in Bremen haben sich Anfang 2018 alle Verantwortlichen in Bremen darauf verständigt, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit der Menschen in Bremen zu ergreifen", sagte Senatorin Stahmann. Das waren die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, die Senatorin für Gesundheit, Wissenschaft und Verbraucherschutz, die Senatorin für Kinder und Bildung, der Magistrat Bremerhaven sowie die maßgeblichen Verbände und Institutionen.
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