Bürgermeister Bovenschulte: "Pawel Adamowicz hat wie kaum ein anderer die Städtepartnerschaft von Danzig und Bremen geprägt”
14.05.2022In Erinnerung an den früheren Stadtpräsidenten von Danzig wurde am heutigen Samstag (14. Mai 2022) die "Pawel-Adamowicz-Straße” im Modellquartier Ellener Hof in Bremen-Osterholz feierlich eingeweiht. Pawel Adamowicz war für seine weltoffene Politik bekannt und im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Danzig und Bremen regelmäßig Gast in der Hansestadt. 2019 kam er bei einem Attentat ums Leben. Im Beisein seiner Witwe Magdalena Adamowicz und seinem Bruder Piotr, Abgeordneter im Sejm, sowie der Danziger Stadtpräsidentin Aleksandra Dulkiewicz ehrte Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte das Wirken Adamowicz' und seine Arbeit für Danzig und Bremen.
Bovenschulte: "Wer mit Pawel Adamowicz zusammengearbeitet hat, weiß wie bereichernd und inspirierend die Begegnungen mit ihm waren. Er hat maßgeblich zu der hervorragenden Städtepartnerschaft beitragen. Werte wie Solidarität, Toleranz und Respekt hat er täglich vorgelebt und in unsere Zusammenarbeit eingebracht. Er stand aber auch für ein friedliches und grenzenloses Europa ein. Für diese Ideale einzustehen, ist aktuell wichtiger denn je. Deshalb freut es mich umso mehr, diese Straße im Stadtleben Ellener Hof in Erinnerung an Pawel Adamowicz einzuweihen – ein Modellquartier, das sinnbildlich für alle Werte steht, die auch er verkörpert hat."
Adamowicz war von 1998 bis zu seinem Tod Stadtpräsident von Danzig. Für seine liberale und proeuropäische Politik war Adamowicz über die Grenzen von Danzig hinaus bekannt. Nach dem Vorbild des Bremer Rats für Integration gründete er in Danzig einen Ausländerrat und setzte sich für Geflüchtete ein. Am 13. Januar 2019 wurde der Politiker bei einer Benefizveranstaltung auf offener Bühne niedergestochen und starb am Folgetag.
Seine Witwe Magdalena Adamowicz ist heute Mitglied im Europäischen Parlament und kämpft für die Werte ihres verstorbenen Mannes. "Die Beziehung von Pawel mit Bremen reicht lange zurück. 1991 war er zum ersten Mal hier und er war ganz beeindruckt – von der Organisation der Selbstverwaltung und von den vielen engagierten Menschen. In all den Jahren konnten wir viele, wertvolle Erfahrungen mitnehmen. Ich möchte mich recht herzlich bedanken, dass ausgerechnet hier diese Straße nach Pawel benannt wird. Es ist ein ökologischer Stadtteil mit Zusammenhalt – Werte, die auch Pawel vertrat."
Stadtpräsidentin von Danzig Aleksandra Dulkiewicz und politisch zuvor etliche Jahre an der Seite von Adamowicz fügt hinzu: "Pawel war ein vorausschauender Politiker, der sich mit den Herausforderungen von morgen beschäftigt hat. Unsere heutige Herausforderung sind die Aggressionen auf die Ukraine mit all ihren Folgen – auch für Polen und Deutschland, Danzig und Bremen. Wir müssen jetzt zeigen, dass wir die Werte, die auch Pawel Adamowicz vertat, vorleben und umsetzen."
Nach der Einweihung des neuen Straßenschildes findet am Nachmittag in der Kultur Aula im Ellener Hof zusätzlich noch das Pawel-Adamowicz-Fest statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich bei Live-Musik, Kaffee und Kuchen und bei einer Ausstellung über das Wirken von Pawel Adamowicz informieren. Zu Gast sind neben Magdalena Adamowicz und Danzigs Stadtpräsidentin Aleksandra Dulkiewicz auch unter anderem Bremens ehemaliger Bürgermeister Henning Scherf sowie Rainer Nalazek, Ehrenmitglied der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bremen.
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