Zum heutigen (12. Mai 2022) Tag der Krankenpflege dankte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard den Pflegekräften in Deutschland für ihre ungemein wertvolle Arbeit. Gleichzeitig verweist sie auf die angespannte personelle Situation, sowie auf die unbedingte Notwendigkeit einer größeren Anerkennung der Arbeit von Pflegekräften. Nur so lasse sich die große Lücke an Pflegekräften schließen.
"Die Pandemie hat vielen in Deutschland vor Augen geführt, was wir eigentlich schon seit vielen Jahren wissen: die Situation in der Pflege ist mehr als angespannt. Über viele Jahre wurde in Kliniken und Pflegeeinrichtungen auf Kosten der Pflegekräfte gespart", so Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. "Was die Pflege jetzt mehr als je zuvor braucht, ist eine deutliche Aufwertung. Eine Aufwertung in vielen verschiedenen Bereichen."
Welche Schritte gegangen werden müssen, um Pflegekräfte nicht nur zu halten, sondern sie auch zurückzugewinnen, zeigt die aktuelle Studie der Arbeitnehmerkammer "Ich pflege wieder, wenn…". "Die Studie zeigt deutlich auf, was wir seit vielen Jahren in Deutschland schon merken. Es gibt in der Pflege einen deutlichen Personalmangel, der viele Gründe hat. Deswegen muss sich endlich etwas tun. Wir brauchen bundesweit die flächendeckende Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen, insgesamt müssen die Tarifpartner aber auch zu besseren Abschlüssen kommen. Was aber mindestens genauso wichtig ist, ist eine größere Wertschätzung von Pflegekräften. Um diese zu erreichen, müssen wir endlich veraltete, hierarchische Strukturen aufbrechen. Pflege ist in allen Führungsebenen inhaltlich und personell fest zu verankern. Nur dann werden wir es endlich schaffen können zu einer Personalbesetzung kommen, die den fachlichen Anforderungen tatsächlich entspricht", sagt Gesundheitssenatorin Bernhard.
"Ich möchte heute aber ganz speziell meinen Dank an alle Pflegekräfte richten. Ihre Arbeit, vor allem unten den schweren Bedingungen der vergangenen beiden Jahre, ist ungemein wertvoll. Um Pflege und Beratung, Diagnostik und Therapie, Begleitung der Geburt und auch am Ende des Lebens zu leisten ist ein hohes Maß an Kompetenz, Einfühlungsvermögen und Kondition gefragt. Das beweisen Sie alle Tag für Tag und dafür bin ich Ihnen sehr dankbar", sagt Gesundheitssenatorin Bernhard. "Für diese Arbeit ist Applaus ebenso wenig ausreichend, wie einmalige Bonuszahlungen. Wir brauchen Veränderungen in den Strukturen im Gesundheitswesen und eine angemessene Entlohnung für diese wichtige Arbeit. Am Ende des Tages sind wir alle froh, wenn wir Pflegekräften begegnen, die sich mit ihren medizinischen Fähigkeiten und menschlichem Einfühlungsvermögen um uns kümmern, wenn wir darauf angewiesen sind", so Claudia Bernhard
In der vergangenen Woche stellte Claudia Bernhard in der Deputation für Gesundheit das Gesundheitsberufemonitoring vor. "Das Gesundheitsberufe-Monitoring zeigt für Bremen erneut auf, dass wir Pflegekräfte in vielen Bereichen dringend benötigen. Einen ganz zentralen Bereich nimmt dabei die Pflegeausbildung ein. Wir müssen und wir werden mehr ausbilden müssen. Aber nicht nur mehr, sondern auch besser. Wir müssen eine Ausbildungsqualität schaffen, die für junge Menschen attraktiv ist", fordert Gesundheitssenatorin Bernhard. "Ich freue mich sehr, dass wir die Zahl der Ausbildungsplätze in der Pflege im Jahr 2020 schon um 15 Prozent steigern konnten. Das ist ein sehr guter Anfang, reicht aber noch nicht. Mit unseren Partnerinnen und Partnern in der Ausbildung arbeiten wir fortlaufend daran die Ausbildung noch weiter zu verbessern. Denn klar ist: nur mit ausreichend Nachwuchs werden wir die Lücke an Pflegekräften schließen können."
Ansprechpartner für die Medien:
Lukas Fuhrmann, Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de