Lesung und Gespräch zum Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion mit Katja Petrowskaja, Bürgermeister Andreas Bovenschulte und anderen.
07.06.2021Der Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion jährt sich am Dienstag, 22. Juni 2021, zum 80. Mal. An dieses Ereignis erinnert der Senat mit einer Gedenk-Veranstaltung
am Mittwoch, 30. Juni, ab 19 Uhr unter dem Titel
"Wie erinnern? – 80 Jahre nach dem Überfall".
Lesung und Gespräch zum Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion
In einer etwa einstündigen Video-Gesprächsrunde, die live ins Internet gestreamt wird, liest die deutsch-ukrainische Schriftstellerin Katja Petrowskaja (Jahrgang 1970) aus ihrem Buch "Vielleicht Esther", das 2013 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde. Die Autorin rekonstruiert in literarischer Form das Schicksal ihrer jüdischen Familie in der Ukraine und Osteuropa, von der viele Mitglieder nach dem Einmarsch der Wehrmacht erschossen und im Holocaust ermordet wurden. Petrowskajas Urgroßmutter etwa wurde im Massaker von Babij Jar ermordet. Innerhalb von zwei Tagen wurden dort im September 1941 über 33.000 Jüdinnen und Juden aus der Großstadt Kiew von der deutschen Wehrmacht systematisch zusammengetrieben und erschossen.
Zum Programm
Den historischen Rahmen wird zu Beginn der Veranstaltung Professorin Dr. Susanne Schattenberg, Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa in Bremen, setzen. Im Anschluss an die Lesung moderiert die Journalistin Michaela Herold eine Gesprächsrunde mit Katja Petrowskaja, Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Susanne Schattenberg und dem Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, Thomas Köcher. Es soll erörtert werden, wie heute dieses Tages und der monströsen Verbrechen, die auf ihn folgten, angemessen gedacht werden kann.
Link zur Veranstaltung: www.rathaus.bremen.de/wieerinnern
Die Lesung ist Teil eines umfassenden Programms der Landeszentrale für politische Bildung zum Beginn des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion. Siehe auch diese Pressemitteilung des Senats: www.senatspressestelle.bremen.de
Pressevertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen.
UPDATE: In einer ersten Version dieser Pressemitteilung hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Richtig in diesem Zusammenhang ist, dass Jüdinnen und Juden aus Kiew zusammengetrieben und ermordet wurden.
Ansprechpartner für die Medien:
Meike Lorenzen, Senatspressestelle, Tel.: (0421) 361- 2396, meike.lorenzen@sk.bremen.de