"Bremen wird dadurch ein kleines Stück generationengerechter"
30.03.2021150 Seniorenbänke werden in den kommenden Wochen und Monaten im Rahmen des Programms "1.000 Bänke für Bremen" aufgestellt. Am heutigen Dienstag, 30. März 2021, hat Sozialsenatorin Anja Stahmann am Stadtteilhaus Kattenesch an der Alfred-Faust-Straße das nächste Exemplar übergeben. "Ältere Menschen haben andere Anforderungen an eine Sitzbank", sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann. "Sie sind auf eine höhere Sitzfläche angewiesen und auf Armlehnen auf beiden Seiten. So können sie sich sicher aus eigener Kraft wieder erheben." Die neuen Sitzbänke sollen älteren Menschen als Ruheplätze auf längeren Wegen dienen und ausgiebigere Aufenthalten im Freien ermöglichen, sagte die Senatorin. "Bremen wird dadurch ein kleines Stück generationengerechter."
Die Seniorenbänke sind im Zusammenwirken mit der Landesseniorenvertretung Bremen bei der Werkstatt Bremen entworfen worden. Hergestellt wird sie aus FSC-zertifizierter Lärche auf einem pulverbeschichteten Stahlrahmen in der Holzwerkstatt der Werkstatt für behinderte Menschen, Werkstatt Bremen, an der Martinsheide in Vegesack. Eine Bank kostet in der Produktion rund 900 Euro, der Unterhalt beläuft sich auf bis zu 100 Euro im Jahr. Im Haushalt stehen derzeit rund 140.000 Euro zur Verfügung.
Die Bänke sollen im öffentlich zugänglichen privaten Bereich aufgestellt werden. Dazu werden für Pflege und Unterhalt Überlassungsverträge mit interessierten gemeinnützigen Dritten, Vereinen, Stiftungen oder gGmbHs geschlossen. Alle Bänke müssten an Standorten stehen, die möglichst auf Wegeverbindungen für ältere Menschen liegen, beispielsweise auf Wegen zu Bushaltestellen, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen oder Einkaufsgeschäften.
"Wir freuen sehr, dass ein weiteres Haus der Bremer Heimstiftung mit diesen besonderen Sitzgelegenheiten bedacht wurde", sagte André Vater, Vorstandsvorsitzender der Bremer Heimstiftung. "Die Bänke sind nicht nur bequem, sondern auch alterstauglich: Sie verfügen über Armlehnen, an denen man sich abstützen kann, um in den Stand zu kommen. Das ist insbesondere für ältere Menschen, die hier zukünftig mit Blick auf den Kindergartenspielplatz verweilen können, von großem Vorteil."
Die Freude an der Seniorenbank hat die Seniorin Sigrid Mühl (92) unabgesprochen zum Verfassen eines Gedichts veranlasst, das sie, gestützt auf ihren Rollator, in Gegenwart der Senatorin und des Leiters der Heimstiftung auswendig mit klarer Stimme vorgetragen hat. Der Wortlaut:
Ach, seht doch an, da steh‘n zwei Bänke
Die sind nicht etwa für die Schänke,
Die stehen da für jedermann,
Der sich hinausbewegen kann.
Da sitzt du dann und räkelst dich,
Bist froh und frei und mäkelst nicht.
Die Sonne scheint (oder auch nicht)
Auf Brust und Bauch und aufs Gesicht.
Und weil du eh nichts mehr versäumst,
Schließt du die Augen zu und träumst,
Von Zeiten als du jung noch warst.
Bist um die halbe Welt gerast,
Bist gehüpft und bist gesprungen,
Um Gut und Ehre hast gerungen.
Und wie es ist, in jedem Leben:
Mal hat‘s geglückt, mal ging‘s daneben.
Der Wind streicht leis dir übers Haar,
So dürft es sein bis nächstes Jahr.
Du fühlst Dich wohl auf dieser Bank
Und sagst dem Spender herzlich Dank!
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