MRSA-Netzwerk in Bremen initiiert
30.08.2010Methicillin resistente Staphylococcus aureus (kurz MRSA) – so heißen jene Bakterien, die weltweit sehr schwere im Krankenhaus erworbenen Infektionen verursachen und die gegen fast alle Antibiotika resistent sind.
Leider sind diese Bakterien im Krankenhaus auf dem Vormarsch. So wurde deutschlandweit ein Anstieg des MRSA-Anteils von zwei % auf ca. 25 % beobachtet, wobei es starke regionale Unterschiede gibt. Bremen liegt mit unter 20% deutlich besser im Trend als der Bundesdurchschnitt (2005 – 2008).
„Wir legen in Bremen auf Hygiene im Krankenhaus sehr hohen Wert. Bremen hat als eines der wenigen Länder seit 1990 eine Krankenhaus-Hygiene-Verordnung. Was zurzeit auf der Bundesebene gefordert wird, haben wir schon seit langem mit Leben gefüllt“, sagte Staatsrat Dr. Hermann Schulte-Sasse.
Dennoch besteht auch in Bremen weiterhin Handlungsbedarf, denn andere Länder, wie z.B. die Niederlande, zeigen, dass der Anteil an MRSA durch konsequentes Vorgehen auf unter 3% gehalten werden kann. Erreicht wird dies durch die genaue Einhaltung von Hygienemaßnahmen im Krankenhaus, einer gezielten Suche nach Keimträgern vor Aufnahme ins Krankenhaus, einer strikten Isolierung betroffener Patientinnen und Patienten sowie einer restriktiven Antibiotika-Abgabe.
„Nur gemeinsame Anstrengungen aller Akteure im Gesundheitswesen innerhalb einer Region können dazu führen, das MRSA –Problem in den Griff zu bekommen. Selbst wenn ein einzelnes Krankenhaus alle Anstrengungen unternimmt, werden immer wieder MRSA –Träger eingeschleust. Wir haben uns deshalb entschlossen, ein Netzwerk zu initiieren. Alle Mitglieder des Netzwerks unterzeichnen eine Selbstverpflichtungserklärung. Dazu gehören ein Screening von Risikopatienten und die Meldung ausgewählter MRSA-Daten“, so Schulte-Sasse weiter.
Alle Bremer Krankenhäuser sowie zahlreiche Laboratorien sind Mitglieder des Netzwerks und somit Unterzeichner einer Selbstverpflichtungserklärung. Eine neu eingerichtete Webseite www.mrsa-netzwerk.bremen.de informiert zudem über die MRSA-Problematik.