Gemeinsame Pressemitteilung:
Auf Bundes- und auf Landesebene ist die Internationalisierung der Hochschulen seit Jahren ein Thema mit hoher strategischer Priorität und hat Deutschland unter die Top 4 der attraktivsten Zielländer für internationale Studierende gebracht. Im Wettbewerb um die besten Köpfe hatte Bremen allerdings bisher einen klaren Standortnachteil, denn viele Studieninteressierte aus dem nicht-europäischen Ausland benötigen für ihre Zulassung eine sogenannte Feststellungsprüfung an einem Studienkolleg, da deren im Ausland erworbenes Abitur hier in Deutschland nicht anerkannt wird. Eine solche Feststellungsprüfung abzulegen, war bislang in Bremen nicht möglich. Jetzt hat die Senatorin für Wissenschaft, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, den Weg dafür geebnet und das Pilotprojekt „:prime - Preparation and International Mentoring“ ins Leben gerufen.
Junge und ambitionierte Menschen nach Bremen holen
„Als 2015 sehr viele geflüchtete Menschen nach Bremen kamen, die in ihren Heimatländern schon studiert hatten oder davor standen, ein Studium aufzunehmen, haben wir im bremischen Hochschulgesetz einen alternativen Weg eröffnet, diesen Menschen den Zugang zu unseren Hochschulen zu ermöglichen“, erläutert Eva Quante-Brandt. „Das Vorbereitungsstudium :prime mit Ablegung der Hochschulzugangsprüfung bietet Studieninteressierten die Möglichkeit, sich optimal auf ein Studium in Bremen vorzubereiten. Mit :prime haben wir von Beginn an die Chance, mehr junge, ehrgeizige Menschen an Bremen zu binden.“
Auf bestehendem Konzept aufbauen
:prime baut auf dem seit 2016 bestehenden Konzept von HERE Studies, dem Vorbereitungsstudium für Geflüchtete, auf. Dieses fußt auf drei Säulen: Sprachkurse und tutorielle Begleitung, fachliche Studienvorbereitung und Seminare zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen wie Studiertechniken und Interkulturelle Trainings. Wie auch HERE Studies wird :prime als Gemeinschaftsprojekt der Universität Bremen und der Hochschulen Bremen und Bremerhaven durchgeführt. Für die Konzeption der Sprachvermittlung zeichnen die Expertinnen und Experten des Fremdsprachenzentrums der Hochschulen des Landes Bremen verantwortlich.
„Mit HERE Studies haben wir eine hervorragende und bewährte Basis, die wir für internationale Studieninteressierte ohne direkte Zugangsberechtigung jetzt öffnen“, betont Dr. Martin Mehrtens, Uni-Kanzler und Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission von HERE AHEAD. „Die Internationalisierung der Bremischen Hochschulen schreitet voran. Ein Vorbereitungsstudium zu schaffen, das es den Studieninteressierten ermöglicht, gut an unseren Hochschulen zu starteten, ist dafür ein elementarer Baustein und die logische Konsequenz unserer Internationalisierungsstrategien.“
Pilotprojekt :prime
Für die administrative und organisatorische Umsetzung ist das ebenfalls hochschulübergreifende Gemeinschaftsbüro HERE AHEAD – Higher Education Access Development (ehemals Hochschulbüro HERE) zuständig. Hier laufen die Fäden zusammen: Betreuung der Teilnehmenden von der Anmeldung bis zur Zugangsprüfung, Planung und Begleitung der außerfachlichen Studienvorbereitung, Organisation der Zugangsprüfung, aber auch Unterstützung bei der Suche nach Wohnungen werden hier geboten. „Für die internationalen Studierenden schnüren wir ein Full-Service-Paket, denn für sie ist alles neu: Stadt, Sprache, Wetter, Essen!“ sagt Dr. Christina von Behr, Geschäftsführerin von HERE AHEAD. „Wir wollen, dass sie sich schnell in Bremen zu Hause fühlen.“
In den ersten zwei Jahren wird das Pilotprojekt :prime aus Landesmitteln finanziert. Für die erste Aufnahme zum Start des Wintersemesters im Oktober 2019 sind fünf Plätze vorgesehen.
Interessierte können sich unter www.primebremen.de ab sofort anmelden.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Christina Selzer, Pressesprecherin bei der Senatorin für Wissenschaft Gesundheit und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: christina.selzer@gesundheit.bremen.de