Am 16. Mai 2010 begehen Museen in aller Welt – und somit auch die Museen in Niedersachsen und Bremen – den 33. Internationalen Museumstag. Vom International Council of Museums (ICOM) 1977 ins Leben gerufen, steht der Internationale Museumstag in diesem Jahr unter dem Motto „Museen für ein gesellschaftliches Miteinander“. Die bundesweite Auftaktveranstaltung richtet das Focke-Museum Bremen aus. Die Schirmherrschaft hat der Bundesratspräsident und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Jens Böhrnsen.
Die Eröffnung findet am Sonntag, 16. Mai, um 11 Uhr im Focke-Museum, Schwachhauser Heerstraße 240, Bremen, statt. Im Anschluss erwartet die Besucherinnen und Besucher ein umfangreiches Programm zum Internationalen Museumstag.
„,Museen für ein gesellschaftliches Miteinander’ ist ein sehr zeitgemäßes Motto. Es weist hin auf den vor uns liegenden demographischen, sozialen und kulturellen Wandel unserer Gesellschaft“, erklärte der Präsident des Bundesrats und Schirmherr der Veranstaltung, Bürgermeister Jens Böhrnsen heute (11.5.2010) während einer Pressekonferenz im Bremer Rathaus. „Die Museen vermitteln Erkenntnisse über die eigene kulturelle Identität und richten diese grenzüberschreitend und integrativ aus. Längst sind die Häuser zu wichtigen Trägern kultureller Bildung geworden. Wir als politisch Verantwortliche sind gefordert, die Museen bei der Wahrnehmung dieser wichtigen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe weiter zu unterstützen – gerade in Zeiten knapper Kassen.“
„Es gehört in vielen Museen längst zum Alltag, Angebote für breite Kreise der Bevölkerung bereit zu halten. Für Kinder und Jugendliche, für ältere Mitbürger, für Menschen mit Migrationserfahrung und viele andere mehr gibt es in den Museen immer wieder etwas zu entdecken und in Veranstaltungen das Miteinander zu fördern“, so Dr. Friedrich Scheele, Vorsitzender des Museumsverbandes für Niedersachsen und Bremen. „Umso weniger ist es verständlich, dass aus Gründen der Haushaltskonsolidierung in den Städten und Gemeinden einige der Museen vor drastischen Kürzungen stehen und ihre Existenz gefährdet ist. Wichtige über Jahre aufgebaute Kulturstätten, die das Bildungsspektrum der Kommunen stärken sind bedroht.“
„Museen sind Orte der Begegnungen: der Begegnung mit Geschichte, unserem kulturellen Erbe und der kulturellen Vielfalt anderer Gesellschaften. Sie leisten daher einen vitalen pädagogischen Beitrag zur Entwicklung eines aufgeklärten, toleranten und demokratischen Bewusstseins. Der Internationale Museumstag möchte die Öffentlichkeit auf diese gesellschaftliche Bedeutung von Museen aufmerksam machen“, so Dr. Sabine Schormann.
„Museen präsentieren sich heute als Agenturen der kulturellen Bildung, als Zentren der objektbezogenen Forschung und als Foren der Begegnung in der Gesellschaft. Ihre Sprache ist eine lingua franca des internationalen Kulturaustauschs. Um diese herausragende Bedeutung der Museen immer wieder aufs neue in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu rücken, hat der Internationale Museumsrat (ICOM) 1977 den Internationalen Museumstag ins Leben gerufen“, so Dr. Klaus Weschenfelder, Präsident von ICOM Deutschland: „Der Museumstag bekräftigt die führende Rolle dieser Institution im kulturellen Leben der Welt in unserer Zeit.“
„Museen sind heute mehr denn je Orte der Begegnung. Über ihre Sammlungen bieten sie die Möglichkeit, mehr über uns und über andere zu erfahren und damit zu Verständnis und Verständigung beizutragen. Der internationale Museumstag ist ein wunderbarer Anlass, auf diese gesellschaftliche Funktion von Museen bundesweit aufmerksam zu machen“, Prof. Dr. Wiebke Ahrndt, Direktorin des Bremer Überseemuseums für den Deutschen Museumsbund.
Der Auftakt des Internationalen Museumstag findet am kommenden Sonntag im Focke-Museums statt. „Historische Museen haben die Aufgabe, gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen und die Besucher zum Nachdenken und zum Austausch anzuregen. Mit der Sonderausstellung „Manieren“ ist uns das gelungen. Deswegen freue ich mich sehr, dass der Internationale Museumstag in diesem Jahr im Focke-Museum eröffnet wird“, so die Direktorin, Dr. Frauke von der Haar.
Museen sind ein aktiver Teil der Gesellschaft, die sich in ihrer Arbeit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen zuwenden und somit eine Plattform der Begegnung und des Austausches bieten: Zielgruppengerechte Angebote, zeitgemäße Ausstellungskonzepte, die Einbindung multimedialer Elemente und der wissenschaftliche Austausch mit anderen Museen und Institutionen machen heute die Lebendigkeit der Museen aus. Museen und deren Ausstellungen sind bei der Planung von Ausflügen oder Reisen oft ausschlaggebende Ziele. Die Begegnung mit Kunst und Kultur schafft Erlebnisse und erweitert den Horizont.
Mit dem diesjährigen Motto „Museen für ein gesellschaftliches Miteinander“ setzen sich Museen tagtäglich auseinander – sei es durch die vielfältigen Angebote, die das Miteinander der Bürgerinnen und Bürger fördern, sei es durch das Engagement von Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern, und natürlich nicht zuletzt durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und Kultur und der anderer Länder, die den verständnisvolleren Umgang zwischen Generationen und Kulturen erleichtert.
Die Museen in Niedersachsen und Bremen öffnen am Internationalen Museumstag mit besonderen Aktionen. Es werden außergewöhnliche Führungen angeboten, für Kinder und Erwachsene. Ausstellungen werden eröffnet. Mit Museumsfesten, Märkten, Theater, Film, Musik und gastronomischen Angeboten feiern Museen in Gemeinschaft der im Museum Tätigen, ihren Unterstützern und den Besuchern.
Alle Aktionen der beteiligten Museen sind im Internet unter www.museumstag.de zu finden.
Der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen und die Niedersächsische Sparkassenstiftung fördern den Internationalen Museumstag. NDR Info präsentiert den Internationalen Museumstag 2009 in Niedersachsen und Bremen.