Senatorin Stahmann will Tabus im Sport aufbrechen
01.01.2019Zum Jahreswechsel 2018/2019 hat das Land Bremen für zwei Jahre den Vorsitz in der Konferenz der Sportministerinnen und Sportminister (SMK) übernommen. Zuletzt war Bremen 2004 und 2005 in dieser Rolle. In den vergangenen zwei Jahren war die SMK vom Saarland unter Klaus Bouillon geführt worden, 2021 wird Rheinland-Pfalz nachfolgen.
„Es gibt viele Tabubereiche im Sport, mit denen wir uns intensiver befassen sollten“, sagte Bremens Sozial- und Sportsenatorin Anja Stahmann. Dazu zählte sie eine offene Diskussion über sexualisierte Gewalt: „Im Sport entsteht Nähe, es entstehen Räume und Machtgefüge, die grundsätzlich ein Gefährdungspotenzial mit sich bringen“, so die Senatorin weiter. Auch die Fragen der sexuellen Identität, Homosexualität, Transgender im Sport wolle sie mit den Ministerinnen- und Minister-Kollegen diskutieren. „Diese Fragen werden in vielen gesellschaftlichen Bereichen bereits thematisiert, aber im Sport hört man wenig bis nichts davon.“
Als konkretes Arbeitsziel ihrer Amtsperiode strebt Bremens Sportsenatorin eine gemeinsame Haltung unter den Ländern zum Thema „E-Sport“ an: „Es kann nicht sein, dass ein Bundesland E-Sport als Sport anerkennt und mit öffentlichen Mitteln fördert, während man im Nachbarland noch die Frage debattiert, ob es sich überhaupt um eine förderfähige Sportart handelt.“ Auch die Wertigkeit des Frauensports in der öffentlichen Wahrnehmung, im Sponsoring und bei den Einkommen wolle sie ansprechen.
Die Sportministerkonferenz besteht seit 1977 und dient der Koordinierung der Sportförderung in den Ländern. Darüber hinaus wahrt die SMK die Interessen aller Bundesländer im Bereich des Sports auf nationaler wie internationaler Ebene. Sie ist erster Ansprechpartner der Länder für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und für das Bundesministerium des Inneren, Bau und Heimat (BMI), wo der Sport auf Bundesebene angesiedelt ist.
Vertreten sind in der SMK neben den Ländern auch ständige Gäste: das BMI, der DOSB, der Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Städtetag sowie die Kommission „Sport“ der Bildungsministerien der Länder („Kultusministerkonferenz“), vertreten durch das jeweilige Vorsitzland.
Weiterführende Informationen finden Sie unter: www.sportministerkonferenz.de