Am heutigen Mittwoch (05.12.2018) haben die städtische sowie die staatliche Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen mit dem Neubau der Nordmole und dem Ersatzneubau der Kaje 66 zwei wichtige Inventionsvorhaben für die Hafeninfrastruktur in Bremerhaven auf den Weg gebracht. Die Bremerhavener Nordmole sichert und schützt seit über einhundert Jahren die Zufahrt zum Fischereihafen. Aufgrund ihres Baualters und insbesondere wegen ihres derzeitigen baulichen Zustandes ist ein Ersatzneubau dringend erforderlich.
„Der Neubau der Nordmole stärkt die Wirtschaft im Fischereihafen. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, die zwingend erforderliche Baumaßnahme dafür zu nutzen, die Einfahrt in die Geestemündung neu zu gestalten. Künftig werden auch größere Schiffe den Fischereihafen ohne nautische Probleme erreichen können. Dies ist ein wichtiger Schritt, um das wirtschaftliche Potential des Fischereihafens künftig noch besser nutzen zu können“, so Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen. Zugleich verwies der Senator darauf, dass bei der Gestaltung der künftigen Nordmole städtebauliche Belange eine wichtige Rolle spielen werden. „Die Nordmole soll auch nach dem Neubau ihre stadtbildprägende Bedeutung behalten. Dies ist bei den weiteren Planungen zu berücksichtigen.“
Dem Neubau gingen umfassende Untersuchungen nach einer bestmöglichen technischen und wirtschaftlichen Lösung voraus. Durch bremenports, das Fraunhofer Center for Maritime Logistics und dem Baugrund- und Sedimentationsexperten Prof. Nasner wurde, auch mit Blick auf potenziell künftige Nutzungen des Fischereihafenareals, der Vorschlag zu einem Neubau in veränderter Lage erarbeitet. Die Planungs- und Baukosten belaufen sich nach aktuellem Standen auf ca. 25,54 Millionen Euro.
Auch die Standsicherheit der über 50 Jahre alten Kaje 66 ist aufgrund von Korrosionsschäden, einer nur noch eingeschränkt funktionstüchtigen Spundwandentwässerung und einer Schiffskollision im März 2017 nicht mehr vollständig gewährleistet. Die Kaje befindet sich im Eckbereich zwischen der Columbuskaje und der Einfahrt der Nordschleuse an der Weser. Die Nordschleuse ist neben der Kaiserschleuse eine von zwei Zufahrten zum abgeschleusten Überseehafen. Um zukünftig die Schleusenzufahrt zum Überseehafengebiet zu sichern, ist ein Ersatzneubau der 320 Meter langen Kaje erforderlich.
„Derzeit passieren jährlich etwa 2.000 Schiffe die Nordschleuse. Mit dem geplanten Ersatzneubau der Kaje 66 soll die Zufahrt zur Schleuse auch in Zukunft gesichert werden. Außerdem ist sie im Falle von Sanierungsarbeiten an der Kaiserschleuse die einzige Zufahrt zum Überseehafen“, betont Senator Günthner die Notwendigkeit des Vorhabens.
Die Kosten den Ersatzneubau der Kaje 66 werden sich insgesamt auf ca. 17,7 Millionen Euro belaufen.