Die Deputation für Wirtschaft und Häfen hat heute (Mi. 14. April 2010) einstimmig beschlossen, das Containerterminal 1 in Bremerhaven für den Umschlag von Offshore-Windanlagen zu ertüchtigen. „Wir schaffen dadurch die Voraussetzungen, um kurzfristig Umschlagskapazitäten für Windenergieanlagen zur Verfügung zu stellen“, so der Senator für Wirtschaft und Häfen, Martin Günthner. „Damit wird Bremerhavens hervorragende Stellung für die Offshore-Industrie weiter ausgebaut und die Voraussetzung für die Ansiedlung weiterer Firmen zu geschaffen. Gleichzeitig ist die heutige Entscheidung ein wichtiger Beitrag, um die Wirtschaftsstruktur in Bremerhaven weiter zu stärken, zusätzliche Unternehmen anzusiedeln und zahlreiche neue Arbeitsplätze zu schaffen.“
Zur Realisierung des Umschlags mit Offshore–Errichtereinheiten im südlichen Bereich der Bremerhavener Containerkaje ist der betroffene Abschnitt bzw. die dort befindliche Liegewanne konstruktiv so zu ertüchtigen, dass sie den Anforderungen der Offshore-Errichtereinheiten gerecht wird. Der Senator für Wirtschaft und Häfen hat bremenports bereits mit der Planung der notwendigen Ertüchtigungsmaßnahmen beauftragt, so dass der benötigte Mittelbedarf von 3,5 Mio. Euro definiert werden konnte.
Mit dieser Entscheidung wird für den Terminalbetreiber Eurogate und interessierte Unternehmen Planungssicherheit geschaffen, dass dieser Abschnitt des Containerterminal als Übergangslösung zur Verfügung steht, bis der Offshore-Basishafen im Süden Bremerhavens fertig gestellt ist. Günthner: „Von Seiten der Unternehmen werden wichtige Entscheidungen über einen Offshore-Basishafen jetzt getroffen. Deshalb kann die heutige Entscheidung Umschlagsaktivitäten im Bereich Offshore bis zur Fertigstellung unseres Schwerlast-Basishafens an Bremerhaven binden. Damit kann Bremerhaven bereits jetzt als Offshore-Basishafen etabliert werden.“
Zugleich trage diese Entscheidung dazu bei, dass in Bremerhaven künftig das erforderliche Know-How im Bereich Installation, Wartung und Reparatur von Offshore-Windparks aufgebaut werde.
Gleichzeitig stärkt diese Maßnahme die Wettbewerbsfähigkeit der Windenergieanlagen-Komponentenhersteller am Standort Bremerhaven, das diesen eine – zunächst zwar zeitlich befristete und in ihrer Kapazität begrenzte – standortnahe Umschlagsmöglichkeit gegeben wird. Günthner: „Um diese Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft zu sichern und auszubauen, wird weiter mit Hochdruck an der Planung eines eigenen Offshore-Terminals gearbeitet.“
Neue Straße soll Gebiet für Offshore-Industrie erschließen
In einem weiteren Beschluss zum Ausbau Bremerhavens zu einem Zentrum der Offshore Windenergie Branche hat die Deputation Planungsmittel in Höhe von 950.000 Euro für eine 3,1 Kilometer lange südliche Umgehungsstraße der Gewerbefläche Luneort zur Verfügung zu stellen. Der spätere Bau dieser Straße schafft die Voraussetzung um die Gewerbeerwartungsflächen auf der Luneplate für weitere Unternehmen nachfragegerecht zur Verfügung zu stellen. Günthner: „Auch die frühzeitige Planung dieser erforderlichen Straße zeigt, dass wir mit Hochdruck daran arbeiten, Bremerhaven zu europäischen Zentrum der Offshore-Industrie zu entwickeln.“
Juristische Spezialzuständigkeit für Windenergie
Des Weiteren hob Günthner in seiner Funktion als Justizsenator heute im Rechtsausschuss der bremischen Bürgerschaft hervor, dass sich auch die Gerichte im Bundesland Bremen auf dem Feld der Offshore-Windenergie mit einer bundesweit bislang einmaligen Spezialzuständigkeit für Windanlagen qualifizieren wollen. Günthner: „Damit bieten wir auf diesem neu entstehenden Rechtsgebiet eine kompetente und effektive Lösung der entsprechenden Streitigkeiten. Auch dies ist ein Beitrag, um die Entwicklung der Windenergie zu beschleunigen.“