Im Rahmen einer Sitzung der AG Alphabetisierung am Donnerstag, 20. September 2018, hat sich sie die Fachstelle für Alphabetisierung den Akteuren der Grundbildungsarbeit in Bremen vorgestellt. Damit wurde somit der Grundstein gelegt für ein neu einzurichtendes "Netzwerk Alpha".
Die Fachstelle übernimmt die Koordinierung des "Netzwerks Alpha", in dessen Rahmen die Anbieter von Alphabetisierungsmaßnahmen ihre Zusammenarbeit noch stärker ausbauen wollen. Das Netzwerk soll mit Unterstützung der Fachstelle die im Land vorhandenen Bedarfe und Angebote zusammentragen, das Angebot weiter ausbauen und Lernende in ein für sie passendes Angebot vermitteln.
Die Bremer Fachstelle für Alphabetisierung hat zum 1. August 2018 ihre Arbeit an der Bremer Volkshochschule aufgenommen. Sie stellt eine gemeinsam vom Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen und der Senatorin für Kinder und Bildung initiierte Einrichtung dar. Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen fördert die Fachstelle aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), die Senatorin für Kinder und Bildung begleitet die Fachstelle konzeptionell.
Die Fachstelle verfolgt das Ziel, die Zahl der Personen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten zu verringern und die Grundbildungskompetenzen der Bürgerinnen und Bürger im Land Bremen zu erhöhen. Dies soll unter anderem durch eine Sensibilisierung von Beschäftigten kommunaler Einrichtungen und Institutionen, einen Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit und die Qualifizierung von Lehrkräften erreicht werden. In Bremen gelten nach einer im Jahr 2011 durchgeführten Studie der Universität Hamburg etwa 60.000 Personen im erwerbsfähigen Alter als funktionale Analphabetinnen und Analphabeten, die aufgrund begrenzter Schriftsprachkompetenz nicht die Möglichkeit haben, in angemessener Form am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen: "Eine stärkere Vernetzung im Bereich der Alphabetisierungsmaßnahmen ist wichtig, um die Angebote für Analphabetinnen und Analphabeten stärker zu bündeln und gemeinsam auszubauen. Mit der Bremer Fachstelle für Alphabetisierung wollen wir dazu beitragen, dass sich die Zahl der circa 60.000 funktionalen Analphabetinnen und Analphabeten in Bremen drastisch verringert und ihnen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen."
Die Bremer Fachstelle richtet sich nicht nur an die betroffenen Personen, sondern ebenfalls an das soziale Umfeld, Weiterbildungseinrichtungen und die Arbeitsmarktakteure.
Weitere Informationen zur Bremer Fachstelle für Alphabetisierung finden sich unter:
www.vhs-bremen.de/Live/Fachstelle_fuer_Alphabetisierung.vhs