Bauressort, der Landesbehindertenbeauftragte und die Arbeitsgemeinschaft der Wohnungswirtschaft wollen das Angebot maßgeblich verbessern
Mit dem Ziel ein größeres Angebot an rollstuhlgerechten Wohnungen in der Stadtgemeinde Bremen zu schaffen, hat Bausenator Dr. Joachim Lohse heute (3. Juli 2018) gemeinsam mit Bremens Landesbehindertenbeauftragtem Dr. Joachim Steinbrück und Thomas Tietje, Vorsitzender der agWohnen Bremen-Bremerhaven, eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Mit dieser stimmen sie darin überein, dass in Bremen Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnungsangebots für Menschen mit Rollstuhl und zur Schaffung rollstuhlgerechter Wohnungen ergriffen werden sollen.
Anlass für die Vereinbarung ist die Kritik des Landesteilhabebeirats, von Verbänden behinderter Menschen sowie des Landesbehindertenbeauftragten, dass es in Bremen aktuell zu wenig bezahlbare rollstuhlgerechte Wohnungen gibt. Durch den gestiegenen Neubau in den vergangen Jahren sind punktuell mehr barrierefreie sowie rollstuhlgerechte Wohnungen entstanden. „Dennoch haben Menschen, die eine rollstuhlgerechte Wohnung benötigen, große Schwierigkeiten eine geeignete Wohnung zu finden. Mit dieser gemeinsamen Erklärung setzen wir eine in der Novelle der Bremischen Landesbauordnung vorgesehene verbindliche Quote für den Bau rollstuhlgerechter Wohnungen zunächst für drei Jahre aus. Mit der freiwilligen Selbstverpflichtung soll ein bedarfsgerechteres und somit ein besseres Angebot für auf einen Rollstuhl angewiesene Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden“, sagte Bausenator Lohse anlässlich der Unterzeichnung. Ziel ist es, nicht der bisher im Gesetzentwurf der Landesbauordnung vorgesehenen starren Regelung zu folgen, sondern im direkten Abgleich mit den Betroffenen dort entsprechende Wohnungen in ausreichender Anzahl zu schaffen, wo sie benötigt werden. „Das uns dazu eine Selbstverpflichtung mit der Wohnungswirtschaft gelungen ist, freut mich ungemein, da wir so gemeinsam exakt für den jeweiligen Bedarf planen können“, so Bausenator Lohse.
„Die freiwillige Selbstverpflichtung bietet die Chance, die Wohnraumversorgung für Menschen mit Rollstuhl deutlich zu verbessern,“ erklärte Bremens Landesbehindertenbeauftragter Joachim Steinbrück hierzu. „Wichtig ist aber, dass sich möglichst alle Personen, die Bedarf an einer rollstuhlgerechten Wohnung haben, an der Umfrage von kom.fort beteiligen.“
Die Unterzeichner sind sich darüber einig, dass die Datenlage über den tatsächlichen Bedarf an rollstuhlgerechtem Wohnraum verbessert werden muss. Denn momentan ist nicht bekannt, wie viele Menschen aktuell einen Bedarf an einer rollstuhlgerechten Wohnung in Bremen haben und es liegen keine Erkenntnisse darüber vor, ob jeweils ein Bedarf an einer Single- oder Mehrpersonenwohnung besteht.
„Eine gute Datengrundlage ermöglicht es der Wohnungswirtschaft sich bei der Planung von Neubauten am Bedarf an rollstuhlgerechten Wohnungen zu orientieren. So kann auf die Nachfrage der rollstuhlfahrenden Bürgerinnen und Bürger reagiert werden und lange Wartezeiten für diese Wohnungen verkürzt werden“, so der Vorsitzender der agWohnen, Thomas Tietje.
Mit folgenden Maßnahmen soll das Angebot bedarfsgerechter und rollstuhlgerechter Wohnungen in der Stadtgemeinde Bremen verbessert werden:
Foto: Senator für Umwelt, Bau und Verkehr