Ein Leuchtturm für lokale Entwicklung und Nachhaltigkeit in der Kapregion
04.06.2018Im Rahmen der gemeinsamen Delegationsreise des Bremer Senats und der Handelskammer Bremen besuchte Bürgermeisterin Karoline Linnert am Sonntag (3. Juni 2018) zusammen mit der Rektorin der Hochschule Bremen, Karin Luckey, die Non-Profit-Organisation Grootbos Foundation (Grootbos ist Afrikaans und heißt „Großer Wald“) in Gaansbai, in der westlichen Kapprovinz Südafrikas.
Begrüßt wurde Linnert vom Gründer des Grootbos Private Nature Reserve, Michael Lutzeyer, der die Stiftung 2003 ins Leben gerufen hat. Michael Lutzeyer hat sich dabei die Förderung und Entwicklung der benachbarten Gemeinden und den Schutz der Umwelt in der Grootbos-Region in besonderer Weise zur Aufgabe gemacht. Ein zentrales Ziel ist es, auf dem Gelände von Grootbos und dem umliegenden Land konsequent die ursprüngliche heimische Flora und Fauna wiederherzustellen. Zahlreiche invasive Pflanzenarten haben in der Vergangenheit die endemische Pflanzenwelt (d.h. nur sie kamen dort vor) verdrängt und somit die Umwelt stark verändert und das Wasserproblem verschärft. Die Kapregion gilt als eine der sechs artenreichsten Regionen der Welt. Zwei Drittel aller Pflanzen, wie die Kalkstein Protea, wachsen nur in genau diesem vergleichsweise winzigen Teil des südlichen Afrikas. Zum Vergleich: In ganz Europa gibt es rund 12.000 Pflanzenarten, wohingegen die Kapregion alleine mehr als 9.000 Arten beheimatet.
„Wir wollen der Flora und Fauna in der Kapregion ermöglichen, ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet wieder neu zu besiedeln“, erläuterte Michael Lutzeyer. „Dabei liegt uns die Integration der Bevölkerung aus den umliegenden Gemeinden besonders am Herzen. Zu diesem Zweck haben wir ein ehrgeiziges Ausbildungsprogramm ins Leben gerufen, in dem jungen Menschen die Thematik des Umweltschutzes und eine berufliche Perspektive erfolgreich vermittelt wird.“
Von diesem Ansatz konnte sich Bürgermeisterin Linnert selbst ein Bild machen und lernte während ihres Besuches zahlreiche junge Erwachsene des „Green Futures“-Programm kennen. Neben dem Wissen um Pflanzen werden im Rahmen der Ausbildung zur Gärtnerin bzw. zum Gärtner weitere wichtige Lebenskompetenzen erlernt, wie etwa die Organisation der persönlichen Finanzen, einen Führerschein zu erwerben oder PC-Kenntnisse.
„Ich bin tief beeindruckt von der Arbeit der Grootbos Foundation und den Kompetenzen und Fähigkeiten, die die jungen Menschen hier vor Ort vermittelt bekommen. Eine gute Ausbildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft der südafrikanischen Gesellschaft. Sie ist zugleich auch eine existenzielle Grundlage für die Beseitigung der vielschichtigen sozialen Probleme. Dieses Projekt ist ein weiteres, sehr positives Beispiel dafür, dass der Schutz unserer Lebensgrundlagen, nachhaltiges Wirtschaften und soziale Verantwortung erfolgreich als Einheit angepackt werden können“, so Linnert.
Foto: Pressestelle des Senats