Unternehmen und Institutionen präsentieren sich auf dem Gemeinschaftsstand von Bremen und Bremerhaven
25.04.2018Auf der ILA Berlin Air Show 2018 präsentieren sich die Global Player ebenso wie Forschungsinstitute und Zulieferbetriebe. Der Luft- und Raumfahrtstandort Bremen präsentiert sich vom 25. bis 27. April beim International Supplier Center ISC in Halle 6 (Stand-Nr. 330) unter der Leitung des Aviaspace Bremen e.V. im Berlin ExpoCenter Airport. Das International Supplier Center ISC ist einer der Höhe-punkte der ILA. An den drei Fachbesuchertagen der ILA präsentieren sich gut 300 Unternehmen aus der ganzen Welt in einer eigenen Halle. Dort bietet sich die Möglichkeit, die internationale Wettbewerbsfähigkeit am Luft- und Raumfahrtstandort Deutschland in Gesprächen zu erweitern.
Die Bereiche Luft- und Raumfahrt sind seit jeher eng mit dem Standort Bremen verbunden. Daher ist Bremen – als einer der wichtigsten europäischen Luft- und Raumfahrtstandorte – natürlich vor Ort, wenn sich alle zwei Jahre die internationale Luft- und Raumfahrtbranche in Berlin trifft. „Kompetenz in Luft- und Raumfahrt zählen zu unseren großen Stärken. Darum wollen wir sie noch weiter profilieren und die Stärken des Standorts abbilden“, betont Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen der Freien Hansestadt Bremen, den Auftritt des Landes Bremen im ISC. „Für Bremen und Bremerhaven ist die Präsenz auf der ILA von großer Relevanz. Besonders das International Supplier Center ISC bietet die Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit weltweite neue Kontakte zu knüpfen sowie bestehende Verbindungen zu pflegen und auszubauen“, so Günthner. Organisiert wird der Messeauftritt im Auftrag des Senators vom Aviaspace Bremen e.V. und der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.
Eine Neuerung, die die Bremer 2018 auf die ILA bringen, ist die Namensänderung des 2005 gegründeten Vereins Aviabelt Bremen in Aviaspace Bremen e.V., die im Dezember 2017 beschlossen wurde. Auch künftig wird das Netzwerk, bestehend aus in der Luftfahrt tätigen Unternehmen und Instituten, Bremen als Luft- und Raumfahrtstandort vertreten. Nach wie vor stehen Netzwerkbildung, Technologietransfer und Kompetenzvermittlung der Unternehmen am Standort Bremen auf der Agenda. Neu hinzu kommt die Förderung von Start-ups, um die Innovationskraft weiter zu stärken. Auch norddeutsche Kooperation wird auf der ILA demonstriert. Gemeinsam mit Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein präsentiert sich Bremen auch auf dem Gemeinschaftsstand und im norddeutschen Chalet. Darüber hinaus wird in der Raumfahrthalle der vom 1. bis 5. Oktober 2018 stattfindende International Astronautical Congress (IAC) beworben, der bereits zum zweiten Mal in Bremen stattfindet. Aus diesem Grund feiert die Hansestadt sogar ein Raumfahrtjahr. Unter dem Motto „Sternstunden 2018“ gibt es zahlreiche Veranstaltungen und Angebote zum Thema Raumfahrt, die die Öffentlichkeit zum Mitmachen einladen.
„Auf dem Gemeinschaftsstand stellen wir zusammen mit den beteiligten Unternehmen und Institutionen Projekte aus dem Bremer Luft- und Raumfahrt-Forschungsprogramm vor. Diese sind mehr als neuartige Ideen, sie zeigen vorrangig, wie hervorragend die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Bremen funktioniert“, erläutert der Wirtschaftssenator. Das so genannte LuRaFo fördert Forschung, Entwicklung und Innovationen und unterstützt insbesondere bremische Unternehmen der Luft- und Raumfahrt und angrenzender Technologiefelder bei der Erhöhung ihrer Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.
Dafür steht beispielhaft das „Center for Eco-efficient Materials & Technologies“, kurz EcoMaT. Gemeinsam mit weiteren Partnern bündelt Bremen damit Kompetenzen sowie Forschungs- und Entwicklungs-Infrastrukturen für die Schlüsseltechnologie Leichtbau. 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Wirtschaft und Wissenschaft werden ab Ende dieses Jahres im EcoMaT auf rund 22.000 Quadratmeter in Laboren, Technikum und Büros unter einem Dach zusammenarbeiten. Airbus ist Hauptmieter des Gebäudes, Bauherrin ist die H.A.G.E. Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH, eine Tochter der WFB.
Eines der Projekte, das aus einem bereits bestehenden Zusammenschluss von Unternehmen und Instituten im Rahmen des EcoMaTs resultiert, ist beispielsweise @ALL - Additive Manufacturing for Aluminium Launcher Structures. Gemeinsam erforschen ArianeGroup, Airbus Operations, Materialise, Innojoin, Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Werkstofforientierte Technologien (IWT) sowie des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) neuartige Aluminiumlegierungen für die additive Fertigung. Bisher werden in der Luft- und Raumfahrt meist Titanlegierungen verwendet, @ALL - Additive Manufacturing for Aluminium Launcher Structures arbeitet daran, in Zukunft mithilfe von Aluminiumlegierungen das Leichtbaupotenzial zu nutzen. Das Projekt wird im Rahmen des LuRaFo des EU-Förderprogramms EFRE mit rund einer Million Euro für zwei Jahre gefördert. Während dieser Zeit sollen im ersten Schritt übliche Hochleistungslegierungen weiterentwickelt werden, sodass die Möglichkeit besteht, sie in der Raumfahrt zu verwenden. Gleichzeitig ist geplant, eine neue Aluminiumlegierung mit vergleich-baren Materialeigenschaften als preiswerte Alternative auszuarbeiten. So sollen mittels der Verfahren des selektiven Laserschmelzens sowie des Pulverauftragsschweißens additiv gefertigte Strukturbauteile, genauer gesagt tragende Teile für Trägerraketen, entstehen.
Standpartner auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Bremen:
Der Luft- und Raumfahrtstandort Bremen
In der Bremer Luft- und Raumfahrtbranche erwirtschaften mehr als 140 Unternehmen und 20 Institute mit rund 12.000 Beschäftigten pro Jahr über 4 Mrd. Euro. Bremen hat gemessen an den Einwohnern die höchste Luft- und Raumfahrtbeschäftigungsdichte in Deutschland. Maßgeblich beteiligt daran sind führende Industrieunternehmen wie die Airbus Group, Rheinmetall Defence Electronics, OHB und deren Zuliefererbetriebe. Dieser Erfolg gründet sich auf die hervorragende Qualifikation der Menschen. Eine Vielzahl an Studien- und Ausbildungsgängen stellen Aus- und Weiterbildung sicher. Zukunftsträchtige Arbeitsplätze, insbesondere für hochqualifizierte Menschen, zeichnen die Branche aus. Die Spitzenforschung am Standort unterstützt dies nachhaltig in den Werkstoffwissenschaften und Fertigungstechnologien, Raumfahrtsystemtechnik und -forschung, Erdfernerkundung, Bionik, Robotik und vieles mehr. Wesentliche Produkte aus Bremen sind die Flügelausrüstung der Airbusflugzeuge, die Ariane-Oberstufe oder das Satellitennavigationssystem GALILEO.
Vertreten wird die Luft- und Raumfahrtbranche in Bremen vom Verband AVIASPACE BREMEN e.V.. Hier finden Sie alle Informationen zu Unternehmen, Instituten, Veranstaltungen, Messen und eine Auswahl spannender Projekte. Weitere Informationen gibt es unter www.aviaspace-bremen.de.
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Foto: Pressereferat, Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen