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Senatskanzlei

Senator a.D. Claus Grobecker starb im Alter von 82 Jahren

Bürgermeister Sieling: Wir trauern um einen aufrichtigen und kämpferischen Bremer

07.02.2018

Bremens ehemaliger Finanzsenator Claus Grobecker ist gestern im Alter von 82 Jahren gestorben. Bürgermeister Carsten Sieling würdigte die politische Arbeit des gebürtigen Bremers und dessen Einsatz zum Wohle Bremens. „Claus Grobecker war ein aufrichtiger, kämpferischer Mensch. Er stritt für seine sozialdemokratischen Überzeugungen mit offenem Visier, den Menschen stets in die Augen schauend.“ Bremen habe mit Claus Grobecker einen Menschen verloren, der sich immer für die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingesetzt hat. Grobecker gehörte zu Bremens politischem „Urgestein“. „Er wird uns sehr fehlen“, so Bürgermeister Sieling.

In der Zeit von 1983 bis 1985 war Grobecker Senator für Arbeit. Mit dem Rücktritt der beiden Bürgermeister Hans Koschnick und Moritz Thape 1985 sowie der Reduzierung der Senatorenzahl von zwölf auf elf wurde Grobecker kurzfristig zum "Doppel-Senator" ernannt. Neben dem Arbeitsressort übernahm er zusätzlich das Finanzressort. Von 1986 – 1991 war er Finanzsenator. In dieser Funktion steuerte er einen deutlichen Sparkurs, um den bremischen Haushalt zu konsolidieren.

Seine politische Karriere begann, als er 1970 für den ausgeschiedenen Abgeordneten Hans Stefan Seifritz in den Deutschen Bundestag eingezogen war. Bis zu seiner Mandatsniederlegung 1983 war der Sozialdemokrat Mitglied des Deutschen Bundestages – hier war er von November 1981 bis Mai 1982 Vorsitzender des Haushaltsausschusses. Anlässlich einer Kabinettsumbildung wurde Grobecker im April 1982 als parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit in die von Bundeskanzler Helmut Schmidt geführte Bundesregierung berufen. Nach der Wahl von Helmut Kohl zum Bundeskanzler schied Grobecker schon im Oktober 1982 wieder aus der Regierung aus.

Claus Grobecker wurde 1935 in Bremen geboren, wo er von 1941 bis 1949 die Volksschule besuchte. Anschließend absolvierte er eine dreijährige Lehre als Buchdrucker und war in diesem Beruf bis 1970 tätig. Er war ehrenamtlicher Vorsitzender des Bezirks Bremen der IG Druck und Papier, Arbeitnehmervertreter und stellvertretender Vorsitzender in den Aufsichtsräten der Hapag-Lloyd AG, Hamburg/Bremen und der AG Weser.

Geschätzt – und zuweilen gefürchtet – war Claus Grobecker wegen seiner direkten Art, die Dinge beim Namen zu nennen. Er trat stets offen für die Belange des „kleinen Mannes“ ein, kritisierte Ungerechtigkeit und ausufernden Kapitalismus. Auch nach dem Ausscheiden aus seinen politischen Ämtern begleitete er die politische Entwicklung Bremens kritisch.

Foto: LIS Zentrum für Medien, Ursula Borucki