22.04.2009
Bürgermeister Böhrnsen besuchte die 86jährige Marlene Pieper –
Wunderbare Bremen-Motive und ganz viele Stadtmusikanten
Marlene Pieper trägt Bremen in ihrem Herzen. Das ist unübersehbar – denn die 86jährige hat ihre Begeisterung in wunderschönen, gemalten Bildern festgehalten. Ein bevorzugtes Motiv sind die Bremer Stadtmusikanten, die sie auf ihren Bildern immer wieder zur Geisterstunde durch die Stadt schickt. Und als kürzlich die Debatte um die Bremer Stadtmusikanten aufflammte, hat die alte Dame Bürgermeister Jens Böhrnsen einen Brief geschrieben und einige Bildmotive als Briefkarten beigelegt. Der Regierungschef war so sehr angetan, dass er heute Marlene Pieper in ihrer Wohnung im Hollergrund besuchte. „Ich habe mich sehr über Ihren Brief gefreut und bin fasziniert von Ihrer Malkunst, ich musste einfach kommen“, sagte er.
Klar, dass die beiden über den Standort der Stadtmusikanten sprachen. Marlene Pieper hat da einen ganz klaren Standpunkt: Die Skulptur soll dort bleiben, wo sie ist. „Für mich stehen sie total richtig. Ich finde den Platz für die „Vier“ richtig gemütlich und geschützt.“
Und sie regte an, in der Altstadt Pfeile als Wegweiser aus allen Himmelsrichtungen ins Pflaster einzulassen. Ein Vorschlag, den auch jüngst Kinder aus dem Kindergarten Wilhaldi dem Bürgermeister in selbstgemalten Bildern gemacht hatten. „Das ist doch toll, dass Alt und Jung auf die gleichen Ideen kommen“, freut sich Böhrnsen.
Marlene Pieper hat das Malen erst spät für sich entdeckt. Sie war technische Zeichnerin, „aber den Beruf hab ich nicht geliebt“, erzählt sie. Als ihr jüngstes Kind aus dem Haus war, begann sie kreativ zu werden. Einen Malkurs hat sie nie besucht. „Wenn ich glücklich sein will, muss ich malen“, sagt sie. Ihr erstes Bremen-Motiv war der Marktplatz. Heute finden sich in ihrem Wohnzimmer an allen Wänden zahlreiche liebevoll und detailgetreu gemalte Bilder, die fast alle eine kleine Geschichte erzählen. Da sind es die Bremer Stadtmusikanten, die auf dem Emmasee Pirouetten drehen oder auf dem Marktplatz einen Schneemann bauen. Da findet sich eine Szene vor der Kunsthalle mit Paula in Paris oder ein Blick vom rechten Weserufer auf die umgedrehte Kommode. Fast photographisch in Öl gemalt, witzig und phantasievoll.
„Ich liebe meine Heimatstadt über alles und bin sehr dankbar, im Alter dieses schöne Bremen mit dem Pinsel festhalten zu können“, schrieb Marlene Pieper an den Bürgermeister. Ihre Bilder sind der beste Beweis dafür.
[Fotos: Gabriele Brünings, Senatspressestelle]