14.04.2009
Neue Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit soll Dr. Imke Sommer werden. Der Senat beschloss in seiner heutigen (14.4.2009) Sitzung, die 43-jährige Juristin der Bremischen Bürgerschaft zur Wahl in dieses Amt vorzuschlagen. Imke Sommer löst im Falle ihrer Wahl den bisherigen Datenschutzbeauftragten Sven Holst ab. Holst bewarb sich nicht erneut um dieses Amt. Die neue Landesbeauftragte soll ihr Amt mit Beginn des Monats Mai antreten. Die Senatskommissarin für den Datenschutz, Karoline Linnert, die Imke Sommer dem Senat vorgeschlagen hat, geht davon aus, dass die Bürgerschaft dem Senatsvorschlag folgt. „Die Vertreter aller Fraktionen der Bürgerschaft, die bei der Anhörung von Frau Sommer dabei waren, sprachen sich nach den Vorstellungsgesprächen der Bewerber für Frau Sommer aus“.
Imke Sommer ist nach vier männlichen Landesbeauftragten für den Datenschutz die erste Frau in diesem Amt. Sie hat Rechtswissenschaften in Göttingen studiert, in verschiedenen Rechtsanwaltskanzleien gearbeitet und ist derzeit Referentin für Rechtsangelegenheiten im Bereich der Informationstechnologie bei der Finanzsenatorin. Sie hat sich in ihrer beruflichen Tätigkeit bisher insbesondere für die Entwicklung des Informationsfreiheitsgesetzes eingesetzt, das die Bürgerschaft am Ende der vergangenen Wahlperiode verabschiedet hat.
Seit 2007 ist sie zudem als Referentin für den Bereich Datenschutz bei der Finanzsenatorin tätig. Imke Sommer sieht angesichts der politischen Debatte um den Datenschutz in Betrieben wie der Deutschen Bahn AG aber auch im Einzelhandel als eine ihrer dringlichsten Aufgaben, den Datenschutz für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu verbessern. Sie setzt dabei nicht nur auf neue gesetzliche Regelungen, sondern auch auf eine konsequentere Anwendung des bestehenden Datenschutzrechts. Imke Sommer begreift Datenschutz nicht nur als eine Kontrollaufgabe gegenüber staatlichen und betrieblichen Einrichtungen, sondern auch als Präventionsmaßnahme. Der leichtfertige Umgang insbesondere von Jugendlichen mit ihren Daten beim Einkauf und im Internet erfordere eine intensivere Bildungsarbeit vor allem auch in den Schulen als bisher.