07.04.2009
Unter Anwesenheit von Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz wird das diesjährige Benefizkonzert des Bremer Lions Clubs "Buten un Binnen" am 15. April um 20 Uhr in der Oberen Rathaushalle gleich mehrere Premieren aufbieten: Nicht nur wird Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung", der Hauptprogrammpunkt des Abends, in Bremens "Guter Stube" zum ersten Mal aufgeführt. Die zur Aufführung kommende Bearbeitung für Nonett, also neun Instrumente, hat Ulrich König, Oboist der Kammerphilharmonie, speziell für dieses Konzert geschrieben. Und die Bremer Kammersolisten, die das Stück interpretieren werden, haben sich eigens für dieses Konzert gegründet. Sie rekrutieren sich überwiegend aus der Kammerphilharmonie und den Bremer Philharmonikern. "Das verspricht, ein Highlight in der laufenden Bremer Konzertsaison zu werden," freut sich Club-Präsident Jens Uwe Böttcher von der Bremer Universität, "und das alles für einen richtig guten Zweck."
Das Konzert steht unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Jens Böhrnsen. der damit zugleich seine Solidarität mit den Menschen bekundet, für die der Erlös dieses Konzerts bestimmt ist: Im "Kleks" Kinder- und Jugendatelier im Atelierhaus Roter Hahn wird Kunsterziehung für sozial schwache Grundschulkinder im Bremer Stadtteil Gröpelingen angeboten. "In Gröpelingen lebt annähernd jedes zweite Kind in ALG-II Bedarfsgemeinschaften", betont Staatsrätin Emigholz. "Diese Kinder wohnen oft in Straßenzügen oder Vierteln, in denen eine nahezu flächendeckend vorhandene Armut die Entfaltung kreativer gestalterischer und musischer Begabungen kaum zulässt. Dabei wissen wir alle, wie sehr die aktive Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur die Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung und die Sozialkompetenz des Menschen stärkt."
„Kleks" setzt an den spezifischen Lebenssituationen der Kinder an und fördert deren künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten und damit zugleich deren Konzentrations- und Lernfähigkeit. Was die beteiligten, eng ins Projekt eingebundenen Grundschulen eindeutig bestätigen. "Bei diesem Projekt stimmt einfach alles," so Böttcher, "die Ziele, das Management durch den Trägerverein und das ungemein engagierte Zusammenspiel aller Beteiligten. Selbst unsere Künstler verzichten auf Honorar und haben sich zum Teil sogar aktiv an der Werbung für das Konzert beteiligt."
Der Lions Club "Buten un Binnen" wurde vor zwanzig Jahren in Bremen als erster deutscher gemischt-geschlechtlicher Lions Club gegründet. Wie in allen Lions Clubs sehen seine Mitglieder eine besondere Aufgabe darin, Menschen individuell oder durch lokale oder internationale Projekte dort zu unterstützen, wo die staatlichen Sozialsysteme nicht ausreichen.