19.11.2008
Das interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsinstitut MeVis, das vor 15 Jahren mit dem Arbeitsschwerpunkt Medizintechnik an der Universität Bremen gegründet wurde, wird ab 1. Januar 2009 in die Fraunhofer-Gesellschaft eingegliedert und heißt dann Fraunhofer-Institut für bildgestützte Medizin. MeVis entwickelt gemeinsam mit zwei ausgegründeten Tochterunternehmen Software für die medizinische Diagnostik, die Chirurgen bei der Operationsplanung unterstützt und bei der Früherkennung von Brustkrebs hilft.
Wissenschaftssenatorin Renate Jürgens-Pieper unterstrich auf einer Pressekonferenz vor Wissenschaftsjournalisten aus der ganzen Bundesrepublik die Leistungen des interdisziplinär arbeitenden Instituts. „Wir sind stolz, nach IFAM (Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung) ein zweites Fraunhofer-Institut hier in Bremen zu haben“, sagte Jürgens-Pieper. Der Startschuss für die Übernahme in die Fraunhofer-Gesellschaft sei damit erfolgt, das Land Bremen werde in den nächsten fünf Jahren 11 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) als Anschubfinanzierung beisteuern.
Danach wird MeVis zu 90 Prozent aus Bundesmitteln finanziert, was das Land entlaste. „Die Verstetigung der Mittel ist da, unser ständiger Kampf für weitere exzellente Institute geht weiter“, sagte die Wissenschaftssenatorin.
Professor Ulrich Buller, Forschungsvorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, war eigens aus München angereist. Er erwarte eine „weitere Erfolgsstory“, sagte Buller. Er dankte dem Land Bremen für die fünfjährige Anschubphase. „Sie sind gute Partner, die das Forschungswachstum voranbringen“, sagte Buller. MeVis-Direktor Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen plädierte für angewandte Forschung, was die Spezialität seines Institutes sei. „Wir haben keine Hemmungen, Wissenschaft mit kommerziellen Produkten in Verbindung zu bringen“, sagte er. So könnten Erfindungen bis hin zum konkreten nützlichen Produkt weiter entwickelt werden.
Die Software-Anwendungen des Institutes, das 250 Mitarbeiter hat, kommen bereits in Kliniken in Europa, Asien und den USA zum Einsatz. Peitgen nannte die Übernahme durch die Fraunhofer-Gesellschaft einen „Meilenstein“ für die Entwicklung von MeVis. Peitgen: „Ich danke dem Land Bremen, der Bürgerschaft und der senatorischen Behörde für das Vertrauen.“
[Foto: Pressereferat, Senatorin für Bildung und Wissenschaft]