27.08.2008
Am Montag (25.08.2008) ist in Minsk (Weißrussland) Prof Wassilij B. Nesterenko (geb. 2.12.1934) gestorben. Der weithin bekannte Physiker war auch mit Bremen eng verbunden, insbesondere mit der Tschernobylinitiative Huchting „Gegen das Vergessen“. Mit ihr arbeitete der Wissenschaftler seit deren Gründung vor 10 Jahren eng zusammen, war häufig zu Vorträgen in Bremen. Sein Anliegen seit dem Reaktorunglück in Tschernobyl war es, die Gefährlichkeit der Atomenergie immer wieder ins Bewusstsein zu holen. Nesterenko kümmerte sich auch intensiv um Strahlenopfer, insbesondere um die Kinder.
„Tschernobyl war nicht nur eine Katastrophe für die Welt, sondern auch meine persönliche Lebenskatastrophe. Ich hatte für die Atomkraft gelebt, aber sie wird immer zu gefährlich sein“, lautete das persönliche Credo des Wissenschaftlers. Zum Zeitpunkt der Reaktorkatastrophe 1986 war Nesterenko Chef des Instituts für Kernenergetik an der weißrussischen Akademie der Wissenschaften. Später leitet er das nichtstaatliche Institut für Strahlensicherheit „Belrad“. Das Institut hat ein umfangreiches Netz zur Messung der radioaktiven Belastung von Lebensmitteln aufgebaut und die gesundheitlichen Gefahren für die Bevölkerung nachweisen können. Für sein vorbildliches „Öffentliches Wirken“ ist Professor Wassilij B. Nesterenko 2005 von der Stiftung „Die Schwelle“ mit dem Internationalen Bremer Friedenspreis ausgezeichnet worden.
Weitere Informationen: Heidi Gerdes, Tschernobylinitiative Huchting, Tel: 0421 580571, hhgerdes@arcor.de