20.08.2008
Zahlen öffentliche Schulen allgemein: Für rund 71 000 Schülerinnen und Schüler beginnt am Donnerstag, 21. August, an 150 öffentlichen Schulen in der Stadt Bremen das neue Schuljahr. Darunter sind 3.900 Schulanfänger. Die Mehrzahl der Einschulungen haben die Grundschulen auf Montag, den 25. August, gelegt. Noch finden 51 der insgesamt 78 Einschulungen zum Wochenbeginn statt. Auf Anregung von Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper soll aber im darauf folgenden Schuljahr 2009/2010 der Samstag der verbindliche Einschulungstag werden.
4 750 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten an den Schulen. Zusätzlich erteilen 323 Referendarinnen und Referendare Ausbildungsunterricht an den Schulen.
Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper wünscht allen Schülern, Lehrern und dem Schulpersonal einen guten Start.
Übergang von der Grundschule: Beim Übergang von der Grundschule in weiterführende öffentliche Schulen des Sekundarbereichs I wollten 4.213 Schülerinnen und Schüler ihren Bildungsweg in einer öffentlichen Schule (Gymnasium, Sekundarschule, Gesamtschule) fortsetzen. Die Eltern konnten drei Wünsche (Erst-, Zweit- und Drittwahl) abgeben. 87,5 Prozent der Elternwünsche wurden in der Erstwahl berücksichtigt. Auf die Zweitwahl entfielen 6,4 Prozent, auf die Drittwahl 1,6 Prozent. Somit verblieben 4,5 Prozent Einzelfälle, denen über Beratung angemessene Schulplätze angeboten wurden. Ein geringer Teil dieser Eltern, deren Schulwunsch nicht erfüllt werden konnte, versucht seine Ansprüche auf dem Klageweg durchzusetzen.
Weitere Ganztagsschulen: Zum Schuljahresbeginn 2007/2008 nehmen folgende Schulen ihren Betrieb als Ganztagsschulen auf: die Grundschule an der Parsevalstraße beginnt mit einem Vorlaufjahr für die Ganztagsschule und mit einer Gruppe von 24 Kindern. Die Integrierte Stadtteilschule am Leibnizplatz und das Schulzentrum Findorff starten den Ganztagsbetrieb im Jahrgang 5. Auch in diesem und den kommenden Jahren werden wieder neue Ganztagsschulen benannt. Drei in Bremen und eine in Bremerhaven. So steht es im rot-grünen Koalitionsvertrag. In Bremen sollen im Schuljahr 2009/10 drei Schulen des Sekundarbereichs I und im Schuljahr 2010/11 drei Grundschulen Ganztagsschulen werden.
Einstellungen/Unterrichtsversorgung: Mit dem in diesem Jahr frühzeitig gestarteten Auswahlverfahren ist die Unterrichtsversorgung der Schulen in der Stadt Bremen für das neue Schuljahr gesichert. Pünktlich zum Unterrichtsbeginn werden 151 neue Lehrerinnen und Lehrer ihren Dienst antreten. Mit 1523 Bewerberinnen und Bewerbern stand eine breite Auswahl zur Verfügung.
108 Lehrkräfte unterrichten in Vollzeitstellen, 43 sind Teilzeit-Lehrer, die 29 Stellen besetzen, somit sind 137 Stellen zum Schuljahresbeginn besetzt. Auf Wunsch haben drei allgemein bildende Schulen jeweils eine Stelle in Geld umgewandelt. Mit dem Budget werden vertretungsweise weitere Fachkräfte, zum Beispiel Native Speaker für das Fach Spanisch, beschäftigt.
Darüber hinaus wird das Fach Spanisch mit 112 Stunden aus der Kooperation mit dem Instituto Cervantes gestärkt.
Im anlaufenden Schuljahr wird verstärkt Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern, die im Oktober ihre Ausbildung abschließen werden, eine Beschäftigungsperspektive eröffnet werden. So sind bereits weitere 37 Nachwuchslehrkräfte gewonnen worden, nach Abschluss ihrer Ausbildung spätestens zum 1. November 2008 dauerhaft im bremischen Schuldienst tätig zu sein. Somit werden (durch Teilzeit) weitere 34 Stellen besetzt. 15 Stellen davon sind schon im Vorgriff auf das Einstellungskontingent zum 1. Februar 2009 gerechnet worden, um gute Nachwuchslehrerinnen und –lehrer in Bremen zu halten. Für Schulzentren der Sekundarstufe II und beruflichen Schulen steht noch ein Budget im Umfang von 26 Stellen bereit. Aus diesem Budget werden laufend weitere Einstellungen getätigt.
Aktuell befinden sich noch zwei Stellen im Ausschreibungsverfahren, für die bisher keine geeigneten Bewerbungen eingegangen waren. Die Einstellungen sind zum frühestmöglichen Zeitpunkt vorgesehen.
Schon heute wirbt Bremen für den nächsten Einstellungstermin am 1.Februar 2009 im Internet unter www.bildung.bremen.de . Gesucht werden Lehrerinnen und Lehrer für alle Schulformen und –stufen.
Vertretung: In langfristigen Vertretungsfällen wird den Schulen geholfen. Mit rund 1400 Stunden werden in Kooperation mit der Stadteilschule mehrwöchige Unterrichtsvertretungen abgesichert. Für kurzfristige Fälle können die Schulen ein Budget für flexible Reserven nutzen.
Schulentwicklungsplanung: Das Schuljahr 2008/09 hat für das bremische Schulwesen eine besonders nachhaltige Bedeutung: In diesem Herbst sollen die bildungspolitischen Weichen für die Weiterentwicklung der Schulstrukturen mit dem Ziel des längeren gemeinsamen Lernens gestellt werden. Am 30. Oktober werden die Entwürfe eines Schulentwicklungsplans und einer Schulgesetznovelle vorgelegt und beraten. Diese Beratungen sind seit einem Jahr durch den Fachausschuss „Schulentwicklung“ der Bildungsdeputation in 13 Sitzungen öffentlich und unter Einbeziehung von 14 Expertinnen und Experten aus Schule und Universität vorbereitet worden.
Schulen und die Beiräte der Ortsämter haben Stellungnahmen und Vorschläge zu den Entwicklungsmöglichkeiten vor Ort erarbeitet.
Schulen, die früher als Modellschulen ein eigenes Konzept umsetzen wollen, können nach Zustimmung des Fachausschusses bereits zum 1. August 2009 mit ihrer Arbeit beginnen, bevor die Schulgesetznovelle greift.
Schulqualität: Der umfassende Qualitäts-Check der allgemeinbildenden Schulen steht vor dem Abschluss. Noch in diesem Jahr wird die erste Runde der Qualitätsüberprüfungen im Bereich der allgemeinbildenden Schulen im Land Bremen abgeschlossen. Expertenteams haben in den letzten vier Jahren im Rahmen mehrtägiger Schulbesuche alle Schulen unter die Lupe genommen. In detaillierten Berichten sind die Stärken und Schwächen in den Bereichen Unterricht, Schulkultur und Schulmanagement beschrieben worden. Die Experten haben zudem konkrete Empfehlungen für Verbesserungsmaßnahmen formuliert. Diese sind eine zentrale Grundlage für die Zielvereinbarungen, die zwischen den überprüften Schulen und der Schulaufsicht abgeschlossen werden. Ab Herbst 2008 wird Bilanz gezogen. Dann werden die Schulen über den Stand der Verbesserungsmaßnahmen berichten und über die erreichten Ergebnisse Rechenschaft ablegen.
Grundlage für die Überprüfungen ist der Bremer Orientierungsrahmen Schulqualität. Bremen wird Ende 2008 das erste Bundesland sein, in dem alle Schulen durch Expertenteams, in anderen Ländern heißen sie "Schulinspektoren", besucht worden sind. Eine zweite Runde der so genannten "Externen Evaluation" ist geplant. Bis dahin soll das bisherige Verfahren überprüft und weiter verbessert werden.
Dazu sollen auch die Ergebnisse aus den Schulleistungsstudien PISA, TIMSS und IGLU ausgewertet werden, die im November und Dezember diesen Jahres veröffentlicht werden. In den Bereichen Naturwissenschaften (Sekundarstufe I) und Lesen (Grundschule) wird es dabei zu einem Vergleich der Bundesländer kommen.
Sommercamps - Freiwilliges Lernen in den Ferien: Auch in diesem Jahr fanden die Sommercamps für Schülerinnen und Schüler der 3. Jahrgangsstufe mit Migrationshintergrund statt. Die Sommercamps haben sich mittlerweile zu einer bewährten Tradition bei den Bremer Grundschulen entwickelt.
Die Zahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler konnte in diesem Jahr auf 190 Kinder gesteigert werden. Erstmalig wurden in diesem Jahr 3 Ganztagsgrundschulen in die Sommercamps einbezogen. Neben den Sommercamps im Schullandheim Verdener Brunnen und im Jugendhof Steinkimmen finden regionale Sommercamps in der Tami-Oelfken-Schule, der Schule Auf den Heuen und an der Schule an der Andernacher Straße statt.
Die Senatorin griff mit dieser Weiterentwicklung der Konzeption den Wunsch von Ganztagsschulleitungen nach einem Ferienangebot an den Ganztagsschulen auf. Die Erfahrungen mit diesem neuen Konzept sind sehr vielversprechend. Die Begeisterung der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler unterstreicht eindrucksvoll, wie sehr Ganztagsschulen zu einem Ort des Lebens und Lernens im Stadtteil geworden sind.
Sommercamps erstrecken sich über 3 Wochen. An den Vormittagen erhalten die Kinder Sprachförderunterricht und bereiten in Theatergruppen ein Theaterstück vor, das den Eltern vorgeführt wird. Förderunterricht und Theaterarbeit sind inhaltlich aufeinander abgestimmt. An den Nachmittagen finden Freizeitangebote statt.
Gebäudesanierung: Im Rahmen des Gebäudesanierungsprogramms werden in diesem Jahr 18 Millionen Euro für Maßnahmen an Schulen eingesetzt. Schwerpunkte sind Brandschutz und der Ersatz von Mobilbauten, insbesondere an der Grundschule Osterholz. Für den Bauunterhalt werden weitere 4,7 Millionen Euro aufgewendet. Größtes Projekt ist derzeit der Bau einer zweiteiligen Sporthalle am Schulzentrum Butjadinger Straße für Aktivitäten von Schule und Stadtteil. Die Gesamtkosten von 3,9 Millionen Euro werden gemeinsam von der Senatorin für Bildung, dem Senator für Sport, dem Bausenator und dem Turn-und Sportverein Woltmershausen getragen. Die Fertigstellung soll im März 2009 gefeiert werden.