20.08.2008
Kann die Bremische Gleichstellungsstelle mit ihren Aufgaben und ihrer Struktur ein Vorbild für Hamburg sein? Damit beschäftigt sich morgen (Donnerstag, 21.8.) das Hamburger verdi-Frauennetzwerk. Anlass hierfür ist heftige Kritik an der Frauenpolitik der schwarz-grünen Regierung an der Elbe: „Wir sind entsetzt, dass die neue Koalition das Thema Frauen so wenig berücksichtigt“, so verdi-Fachbereichsleiterin Gerlinde Frieß. „Die Bremische Gleichstellungsstelle genießt bundesweit einen sehr guten Ruf. Wir wollen sehen, wie wir dieses Vorbild in die politische Debatte in Hamburg einbringen können.“
In Hamburg war 2003 das Senatsamt für Gleichstellung aufgelöst worden, Frauen- und Gleichstellungspolitik war fortan in der Hamburger Sozialbehörde und im Personalamt angesiedelt. Nun soll dieser Bereich in eine neue zur Justizbehörde gehörende Arbeitsstelle überführt werden, die allerdings für Antidiskriminierung im allgemeinen zuständig sein soll. Frauenbelange und Gleichstellungspolitik würden dort keine herausragende Rolle mehr spielen, fürchtet Brigitte Melinkat, stellvertretende Bremer Landesfrauenbeauftragte, die dem Hamburger verdi-Frauennetzwerk Aufgaben und Struktur der Bremischen Gleichstellungsstelle vorstellt.
Die Bremische Gleichstellungsstelle ist eine Landesbehörde mit dem gesetzlichen Auftrag, zur Gleichberechtigung der Frauen beizutragen. Sie schlägt Maßnahmen zur Frauenförderung vor, kontrolliert Gesetzes- und Beschlussvorlagen auf Landes- und Bundesebene, um der Benachteiligung von Frauen entgegenzuwirken, ist Beschwerde- und Anlaufstelle für Frauen, bietet individuelle Beratung an und unterstützt benachteiligte Frauen bei der Durchsetzung ihrer Interessen. Brigitte Melinkat: „Unsere vielfältigen Angebote und Aktivitäten haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Gleichstellungspolitik in Bremen einen hohen Stellenwert hat und im politischen Geschehen deutlichen Ausdruck findet.“
Für Rückfragen: Brigitte Melinkat, Tel. 0421 / 361 – 33 13