18.08.2008
Mit einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden Rene Obermann hat Bürgermeister Jens Böhrnsen gegen die Telekom-Pläne zur Zusammenlegung von Call-Centern protestiert. Außerdem hat er sich unmittelbar zu Gesprächen mit der Gewerkschaft verdi und dem Betriebsrat verabredet. Nach den bisher bekannt gewordenen Plänen will die Telekom das Call-Center in Bremen mit rund 170 Arbeitsplätzen mit dem Oldenburger Call-Center mit rund 210 Arbeitsplätzen in Oldenburg zusammenzulegen. Jens Böhrnsen: „Für den Wirtschafts- und Arbeitsmarktstandort Bremen haben diese Planungen immens negative Auswirkungen, weshalb ich dagegen nachdrücklich protestiere. So wichtig die Zusage an die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einen alternativen Arbeitsplatz angeboten zu bekommen, grundsätzlich ist, werden schwerwiegende soziale Folgen und insbesondere der Verlust an Arbeitsplätzen in der Stadt Bremen nicht verhindert werden können.“ Böhrnsen wies besonders auf die Struktur der Mitarbeiterschaft hin: „Von Ihren Planungen sind voraussichtlich auch viele Alleinerziehende betroffen, denen gerade die zeitreduzierte Beschäftigung im Call-Center entgegenkommt, die aber wiederum lange Wegezeiten zum Arbeitsplatz nur schwierig in Kauf nehmen können.“
Bürgermeister Böhrnsen betont, dass nachvollziehbare Gründe für diese Verlagerung oder Fakten, die die Planungen untermauern könnten, von der Seite der Telekom ihm nicht mitgeteilt. Und weiter: „Vollständig unverständlich ist mir auch, dass von Seiten des Konzerns nicht im Vorfeld der Veröffentlichungen der Planungen das Gespräch mit Verantwortlichen des Landes Bremen gesucht wurde, um ggf. gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie die entsprechenden Aktivitäten der Telekom am Standort Bremen gemeinsam gestärkt und weiterentwickelt werden können.“
Zum Abschluss weist Bremens Bürgermeister auf die „im übrigen sehr gute und zukunftsgerichtete Zusammenarbeit zwischen der Telekom und der Freien Hansestadt“ hin und bietet an, „auf dieser Grundlage über die konkreten und mit Fakten unterlegten Planungen noch einmal ergebnisoffen gemeinsam mit den Vertretern der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu reden.“