150 Plätze auf vier Etagen in einem früheren Bürogebäude
18.01.2017Bis zu 150 Flüchtlinge können in diesen Tagen aus einer Notunterkunft in ein Übergangswohnheim in der Airportstadt umziehen. Nach der Übergabe der Einrichtung an den Träger Innere Mission am gestrigen Dienstag (17. Januar 2017) kann der Betrieb noch in dieser Woche aufgenommen werden. Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend. Freuen, Integration und Sport sagte: "Mit jedem neu eröffneten Übergangswohnheim kommen wir unserem Ziel näher, die Wohn- und Lebensverhältnisse für Geflüchtete in Bremen zu verbessern." Nach wie vor sei aber oberstes Ziel, dass Geflüchtete eigene Wohnungen anmieten können. "Für die Integration schafft das die besten Voraussetzungen."
Das umgebaute Bürogebäude in der Airportstadt verfügt über eine Gesamt-Nutzfläche von knapp 2.800 Quadratmetern und ist für einen Zeitraum von zehn Jahren angemietet. Die meisten Zimmer bieten Platz für zwei oder drei Personen, in den größeren Familienzimmern stehen fünf Betten. Kochgelegenheiten gibt es in einer zentralen Küche im dritten Obergeschoss, Sanitäranlagen mit Duschen und WCs werden auf den Etagen gemeinschaftlich genutzt und sind teils auch barrierefrei. Eingerichtet sind zudem ein Gemeinschaftsraum sowie ein Zimmer für die Kinderbetreuung, das bereits mit ersten Spielen ausgerüstet ist. Sobald die Temperaturen wieder etwas steigen, soll vor dem Gebäude zudem ein Spielplatz mit Sandkiste, Schaukel und Rutsche eingerichtet werden.
Die Innere Mission betreut die Einrichtung mit fünf Personen, die Leitung hat Nicole Höfling-Engels. Nachts und am Wochenende stehen zudem Kräfte eines Wachdienstes als Ansprechpartner zur Verfügung.
Insgesamt verfügt die Stadt Bremen jetzt über knapp 4.200 Plätze in 32 Übergangswohnheimen, dem Land Bremen stehen darüber hinaus über 2.000 Plätze in der Erstaufnahme zur Verfügung. In den Jahren 2015 und 2016 haben zusammen über 2.700 Menschen einen Platz in selbst angemietetem Wohnraum gefunden, eine endgültige Übersicht für das Jahr 2016 steht allerdings noch aus. Über 900 Menschen leben derzeit noch in Notunterkünften. Senatorin Stahmann betonte, dass das Land darüber hinaus ein Kontingent an Notplätzen erhalte, um für einen unvorhergesehenen erneuten Anstieg der Zugangszahlen gewappnet zu sein, ohne dass Plätze in Turnhallen oder anderen Provisorien eingerichtet werden müssten.
Im Jahr 2016 hat das Land Bremen 3.185 Flüchtlinge und Asylbewerber aufgenommen. Im gesamten Jahr 2015 waren es 10.274. Jeweils 80 Prozent werden in Bremen versorgt, 20 Prozent in Bremerhaven.
Die zehn Hauptherkunftsländer im Gesamtjahr 2016 waren bundesweit: Syrien (27,74 Prozent), Afghanistan (15,13 Prozent), Irak (14,28 Prozent), Iran (4,06 Prozent), Eritrea (3,82 Prozent), Russische Föderation (2,78 Prozent), Nigeria (2,45 Prozent), Somalia (2,31 Prozent), Pakistan (1,79 Prozent) und Albanien (1,58 Prozent).
Fotos: Pressereferat der Senatorin