17.04.2008
Bald deutlich weniger Emissionen aus dem Schiffsbetrieb
„Der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO ist ein großer Schritt auf dem Weg zur Verringerung der Schwefeloxid- und Stickoxid-Emissionen im Seeverkehr gelungen – das stärkt den maritimen Umweltschutz weltweit.“ Mit diesen Worten begrüßte Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Ralf Nagel die jüngste Entschei-dung der IMO-Mitgliedsstaaten für ein Stufenmodell, mit dem die Abgasmengen auf See und in den Häfen schrittweise und deutlich reduziert werden sollen.
Schwefeloxid-Emissionen:
Hier gilt für Bunkeröl derzeit ein weltweiter Grenzwert von 4,5 Prozent Schwefelgehalt. Dieser Grenzwert soll bis Anfang 2012 auf 3,5 Prozent, bis Anfang 2020 sogar auf nur noch 0,5 Prozent gesenkt werden. Ab 2020 sollen Schiffe generell nur noch mit schwefelarmen Bunkerölen fahren dürfen. Für die Nord- und Ostsee, in denen schon heute höhere ökologische Standards gelten, wird der Grenzwert zum 1. März 2010 von derzeit 1,5 auf dann noch 1 Prozent Schwefelanteil gesenkt. Ab 1. Januar 2015 wird in diesen Seegebieten ein Schwefel-Grenzwert von nur noch 0,1 Prozent gelten.
„Voraussetzung für die konsequente Reduzierung des Schwefelanteils in Bunkerölen ist, dass die neuen Brennstoffe im benötigten Umfang zur Verfügung gestellt werden“, sagte Nagel. „Hier müssen sich die Raffinerien rechtzeitig auf die veränderten Rahmenbedingungen einstellen.“
Stickoxid-Emissionen:
Durch erhöhte technische Anforderungen an neue Schiffsmotoren soll auch der Ausstoß von Stickoxid-Emissionen schrittweise verringert werden. „Dabei“, so Senator Nagel, „steht die Schiffbauindustrie auch vor der Herausrausforderung, die Antriebe so weiter zu entwickeln, dass der Brennstoffverbrauch weiter sinkt.“
Insgesamt, so Nagel, habe sich „unser jahrelanges Drängen auf eine weltweite Lösung im Rahmen der IMO bewährt. Deutschland konnte mit seinen internationalen Partnern eine Einigung durchsetzen, die dazu führen wird, den Schadstoffausstoß der Schifffahrt konsequent zu senken und sie als umweltfreundlichen Verkehrsträger zu stärken.“
In den Häfen werde die Entwicklung der Brennstoffqualitäten aufmerksam verfolgt, fügte Nagel hinzu. „Denn nach der EU-Richtlinie 33/2005 dürfen Schiffe für die bordeigene Stromversorgung während der Hafenliegezeit ab 2010 nur noch Treibstoffe nutzen, die einen Schwefelanteil von maximal 0,1 Prozent aufweisen. Im Interesse des maritimen Umweltschutzes müssen die technischen Anpassungen auf den Schiffen zeitgerecht umgesetzt werden.“
Wie Nagel ergänzte, wird das einzelne Schiff in wenigen Jahren deutlich weniger Schwefeloxid- und Stickoxid-Emissionen produzieren als heute. Dieser Schadstoff mindernde Effekt gelte ganz besonders während der Liegezeiten im Hafen. Nagel: „Vor diesem Hin-tergrund stellt eine flächendeckende Einführung einer Landstromversorgung keine ernsthafte Alternative dar.“