28.02.2008
„Ich gratuliere Ihnen, dass Sie es in Ihrer Ausbildung zum Juristen schon so weit gebracht haben, um an einem solch renommierten internationalen Wettbewerb teilnehmen zu können. Und für Wien wünsche ich viel Erfolg. Wir drücken Ihnen die Daumen!“ So hat Bürgermeister Jens Böhrnsen jetzt zehn Studentinnen und Studenten der Rechtswissenschaften von der Universität Bremen verabschiedet. Sie nehmen an dem angesehen juristischen Wettkampf „Willem C. Vis Arbitration Moot“ teil, der vom 13. bis 20. März 2008 in Wien ausgerichtet wird. Dann messen Studierende von über 200 Universitäten aus über 50 Ländern ihre juristischen Fertigkeiten. Das Bremer-Team wurde zu diesem Anlass zusammen mit Betreuer Dr. Olaf Meyer vom Zentrum für Europäische Rechtspolitik (ZERP) im Rathaus empfangen.
Auf Initiative des ZERP wird die Universität Bremen erstmals ein Studenten-Team für den „Willem C. Vis Arbitration Moot“ in Wien entsenden. Dabei handelt es sich um einen der größten Studentenwettbewerbe im internationalen Wirtschaftsrecht.
Bereits seit Semesterbeginn im Oktober 2007 sitzen die Studenten an der Vorbereitung für den Wettbewerb. Sie mussten bisher schon zu einem fiktiven Fall (es geht um einen Weinkauf) zwei umfangreiche anwaltliche Schriftsätze entwerfen, natürlich auf Englisch. Höhepunkt wird aber die simulierte mündliche Verhandlung Mitte März in Wien sein. Bremen trifft dort in der Vorrunde auf die Universitäten Washington, Pennsylvania, Kerala und Chongqing, sagte Olaf Meyer bei diesem Empfang.
Die Tradition des „Moot Court“, der simulierten Gerichtsverhandlung für Jurastudenten, entstammt der englisch-amerikanischen Juristenausbildung. Angesprochen ist hier der kleine Prozentsatz herausragender Absolventen, der später eine Chance auf eine Anstellung bei einer internationalen „law firm“ hat. Das Bremer Team arbeitet daher eng mit einer regionalen und mehreren internationalen Kanzleien zusammen, die es mit praktischem Rat unterstützen.
Im letzten Jahr nahmen 178 Universitäten aus 51 Ländern an diesem Wettbewerb teil; darunter so renommierte Vertreter aus Harvard, New York, Paris-Sorbonne oder London. Sieger wurde die Universität Freiburg. „Wir schätzen unsere Chancen realistisch ein“, so Olaf Meyer. „Wir freuen uns, dass die Teilnahme überhaupt möglich wurde und wir dank der Unterstützung der Universität aber auch durch eine Privatkanzlei aus Bremen erstmals daran teilnehmen können. Wir wollen so viel Erfahrung sammeln wie möglich.“
Foto: Julia Weidlich, Senatspressestelle