Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat grünes Licht für die Ansiedlung eines DLR-Instituts zum Schutz maritimer Infrastrukturen in Bremerhaven gegeben. „Dies ist ein großer Erfolg und stärkt Bremerhavens Position als erstklassiger Standort für alle Fragen der Wissenschaft rund um maritime Themen. Als erster und einziger Standort, an dem zu diesem Themenspektrum geforscht wird, nimmt Bremerhaven hier zukünftig eine herausragende Stellung ein“, so Wirtschaftssenator Martin Günthner in einer Stellungnahme. Günthner verwies darauf, dass seit geraumer Zeit intensive Gespräche zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), den entsprechenden Bundesministerien und bremischen senatorischen Behörden geführt worden seien. Günthner: „Dieser Erfolg ist auch ein Ergebnis der sehr guten Vernetzung zwischen Wissenschaft und Politik, die auch auf Bremens starker Position als Partner des DLR beim Thema Raumfahrt basiert.“ Ein weiteres DLR-Institut zum Thema Raumfahrtentwicklung befindet sich seit Jahren im Technologiepark an der Universität Bremen.
Das künftige Institut in Bremerhaven wird zum Schutz und zur Sicherheit maritimer Infrastrukturen forschen. Bisher existiert in Deutschland keine Einrichtung oder Institution, die sich umfassend unter Forschungsgesichtspunkten und unter Einbeziehung von privatwirtschaftlichen sowie behördlichen Nutzeranforderungen und Bedürfnissen mit dem Schutz und der Sicherheit dieser Infrastrukturen befasst. Neben der Entwicklung neuer und bedarfsorientierter Methodiken zur Erstellung von Risikoanalysen und zur Erkennung von existenten wie auch „am Horizont aufziehenden“ Bedrohungs- und Gefährdungslagen, sollen entsprechend den Bedarfen der maritimen Wirtschaft auch die Aufarbeitung und Beurteilung von Sicherheitskonzepten gemeinsam mit der maritimen Wirtschaft und den jeweiligen Behörden erfolgen. Insgesamt hat der Haushaltsausschuss für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusätzlich 42 Millionen Euro jährlich für sechs neue DLR-Institute (Hamburg, Augsburg, Dresden, Jena, Oldenburg und Bremerhaven) bereitgestellt. Hier soll an aktuellen Themen wie dem virtuellen Flugzeug (Industrie 4.0 in der Luftfahrt), dem Schutz maritimer Infrastrukturen unter anderem mittels Satellitentechnologie, der energieeffizienten Stadt und zu Big Data geforscht werden.