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Senatskanzlei

Öffentliche Gedenkveranstaltung im Rathaus am 27. Januar

24.01.2008

Achtung Redaktionen: Mit der Bitte um Ankündigung

Der 27. Januar, im Jahre 1945 der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, ist seit 1996 alljährlich der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Im Bremer Rathaus findet zu diesem Anlass am kommenden Sonntag um 18 Uhr eine Feierstunde des Bremer Senats statt. Hierzu lädt Bürgermeister Jens Böhrnsen alle Bürgerinnen und Bürger herzlich in die Obere Rathaushalle ein. Im Mittelpunkt der Gedenkstunde steht der Vortrag des Zeitzeugen Shlomo Wolkowicz aus Haifa, der von seinem Überleben sprechen wird.


Bürgermeister Jens Böhrnsen wird die Gäste begrüßen, anschließend wird Dr. Hermann Kuhn, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen, in die Feierstunde einführen. Schülerinnen und Schüler der IS Leibnizplatz lesen unter der Überschrift „Jeder Mensch hat einen Namen“ aus dem „Erinnerungsbuch für die als Juden verfolgten Einwohner Bremens“ vor. Die Veranstaltung wird gegen 19.30 Uhr beendet sein


Shlomo Wolkowicz in der ostgalizischen Stadt Jagielnica geboren und entkam im Sommer 1941, als Siebzehnjähriger, nur knapp einer Vernichtungsaktion gegen die in der ukrainischen Stadt Zloczow lebenden Juden. Er überlebte mit seiner Familie die gesamte Zeit des Naziterrors durch Courage, nahezu unglaubliches Glück und mit Hilfe des deutschen Tabakfabrikanten Semrath. Heute lebt Shlomo Wolkowicz in Bremens Partnerstadt Haifa in Israel. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst noch bis 1946 in Polen, entschloss sich dann aber, mit Gründung des Staates Israel dorthin auszuwandern. In Israel arbeitete er in einer leitenden Funktion in der Industrie - und schwieg über seine furchtbaren Erfahrungen.


Erst nach fünfzig Jahren ließ er sich durch seine Tochter und sein Enkelkind überzeugen, seine Erlebnisse aufzuschreiben. Seine Biographie ist in Deutschland unter dem Titel, "Das Grab bei Zloczow. Geschichte meines Überlebens. Galizien 1939-1945" 1996 im Wichern- Verlag in Berlin erschienen. Shlomo Wolkowicz ist intensiv als Zeitzeuge unterwegs und setzt sich heute für die Begegnungen zwischen Jugendlichen aus Deutschland und Israel, aber auch aus Israel, Polen und Deutschland ein. Er selbst sieht die Entwicklung in Deutschland nicht pessimistisch, sondern glaubt an die Kraft der Demokratie.


Das umfangreiche Programm des Jahres 2008 zum „27. Januar - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ liegt in vielen Einrichtungen in Bremen aus und kann bei der Landeszentrale für politische Bildung angefordert werden. Die Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus werden getragen von einer großen Zahl Bremer Organisationen und Institutionen. Programmkoordination: Michael Scherer, Landeszentrale für politische Bildung und „Erinnern für die Zukunft e.V.“, und Dr. Hermann Kuhn, Deutsch-Israelische Gesellschaft. Das Gesamtprogramm ist zu finden unter www.erinnernfuerdiezukunft.deExternes Angebot.