Sie sind hier:

Sonstige

„Energiespar-Contracting“ an sieben Bremer Schulen

17.01.2008

GBI schließt Zehn-Jahres-Vertrag mit Unternehmen Hochtief ab – Partnerschaft führt zu deutlichen Einsparungen

Sieben Bremer Schulen tragen demnächst dazu bei, Umwelt und Klima stärker zu entlasten. Möglich macht es ein Vertrag, den die Gesellschaft für Bremer Immobilien mbH (GBI) und das Düsseldorfer Unternehmen „Hochtief Energy Management GmbH“ in Kürze unterzeichnen werden. Die Vereinbarung bildet die Grundlage für ein Pilotprojekt zur Energieeinsparung, das den bremischen Haushalt spürbar entlasten wird.


Das Schlüsselwort für das ambitionierte Vorhaben, das von „contract!“, einer Initiative der Klimaschutzagentur Bremer Energie-Konsens unterstützt wird, lautet „Energiespar-Contracting“. Es beschreibt ein Verfahren, bei dem beispielsweise eine Kommune einen Vertrag (Contract) mit einem Unternehmen schließt, um Energiekosten einzusparen. Damit dieses Ziel erreicht wird, finanziert der private „Contractor“ Modernisierungsmaßnahmen an Heizung oder Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden, um dadurch deutliche Kostenreduzierungen zu erreichen. Das so eingesparte Geld fließt anteilig an das beteiligte Unternehmen sowie in die Stadtkasse.


Nach dem Abschluss des über zehn Jahre laufenden Vertrages mit Hochtief kann das für alle Beteiligten vorteilhafte Modell des „Energiespar-Contracting“ nun erstmals an Bremer Schulen realisiert werden. Das Unternehmen hatte sich in einem EU-weiten Bieterverfahren, das die GBI 2007 ausgeschrieben hatte, in der Endausscheidung unter insgesamt sieben Bewerbern mit dem umfassendsten und wirtschaftlich günstigsten Angebot durchgesetzt.


Die Grundlagen für diesen Wettbewerb bildeten umfangreiche Vorarbeiten der GBI-Abteilung Facilitymanagement. Sie hatte im Vorfeld den stadtbremischen Eigenbetrieb Gebäude- und TechnikManagement (GTM) beauftragt, den Energiebedarf und die aktuellen Rahmenbedingungen (unter anderem vorhandene Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie Beleuchtung) an sieben Bremer Schulen zu ermitteln, die auf Vorschlag der Bildungsbehörde an dem Pilotprojekt teilnehmen werden. 2006 waren in diesen Einrichtungen Strom- und Heizkosten in Höhe von 918.975 Euro angefallen.


„Unsere Erwartung an die möglichen Contracting-Partner lautete nun, diese Kosten so deutlich wie möglich zu reduzieren und detaillierte Vorschläge für konkrete Sparmaßnahmen auszuarbeiten“, skizziert GBI-Geschäftsführer Dr. Oliver Bongartz die gestellten Anforderungen. Im Zuge des Wettbewerbs wies Hochtief auf der Basis des Verbrauchs von 2006 eine garantierte Einsparquote von 34,66 Prozent aus und setzte sich damit deutlich von den Mitbewerbern ab.


Um diese Vorgabe einhalten zu können, muss das Düsseldorfer Unternehmen zum Teil aufwändige Modernisierungsarbeiten in den beteiligten Schulen vornehmen. So werden bis zum offiziellen Starttermin am 1. Januar 2009 das Schulzentrum Drebberstraße und das Gebäude Steinkamp im Schulverbund Lesum jeweils mit neuen Kesselanlagen ausgerüstet. In allen Schulen sollen zudem die vorhandenen Heizsysteme optimiert und Energiesparlampen installiert werden.


Aufgrund dieser und weiterer Maßnahmen wird der „Contractor“ die jährlichen Energiekosten in den sieben Schulen um insgesamt 318.490 Euro gegenüber den Ausgaben in 2006 senken können. Davon verbleiben 294.542 Euro als sogenannte Contracting-Rate bei Hochtief. Der Rest, pro Jahr immerhin 23.938 Euro, wird dem Haushalt des Bildungssenators gutgeschrieben. Darüber hinaus profitiert Bremen noch zusätzlich, weil der „Contractor“ für die Dauer des Vertrages auch die Betriebs- und Wartungskosten übernimmt.


Zu den Gewinnern zählen aber auch Umwelt und Klima. „Die neuen Anlagen haben einen deutlich geringeren Ausstoß von klimaschädlichen CO2-Emissionen“, erklärt Dr. Cornelis Rasmussen, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Bremer Energie-Konsens. Laut Hochtief wird der jährliche Einspareffekt an den sieben Schulen bei etwa 1400 Tonnen liegen. Dieser Umweltvorteil sei auch der Grund für das Engagement der Agentur: „Mit unserer Initiative contract! informieren wir über die großen Chancen, die das Energiespar-Contracting bietet und helfen mit unserem Know-how auch konkret bei allen Ausschreibungs- und Abwicklungsfragen.“ Rasmussen hofft nun, dass diesem ersten Schulpool noch viele weitere folgen werden.


www.gbi.bremen.de