09.01.2008
Eine gar nicht alltägliche Darbietung gab es heute (Mi. 09.01.2008) im Rathaus: Auf dem großen Teppich im Kaminsaal stellten junge Turnerinnen der Rhythmischen Sportgymnastik in einer kurzen Kostprobe ihr Können vor. Anlass dazu war eine Feierstunde zur Überreichung des Bundesverdienstkreuzes am Bande an Allmut Sellke durch Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen.
Die hohe Auszeichnung hatte Bundespräsident Horst Köhler der jung gebliebenen Mitsiebzigerin aufgrund ihres außerordentlich erfolgreichen Wirkens im Ehrenamt für den Turnsport zuerkannt. Bürgermeister Jens Böhrnsen würdigte die Verdienste von Allmut Sellke, „die durch ihr über 40-jähriges Engagement im Breiten- und Spitzensport ein imposantes Lebenswerk geschaffen hat“. Dabei verwies er unter anderem auf Sellkes Initiative bei der Gründung des Bremer Bundesstützpunktes für Rhythmische Sportgymnastik und ihre beratende Tätigkeit beim Aufbau der Schule an der Ronzelenstraße zu einer sportbetonten Schule. Sie sei ein herausragendes Vorbild für aktive ehrenamtliche Bürgerbeteiligung, und deshalb sei das Verdienstkreuz eine schöne Anerkennung ihres Engagements, so Bürgermeister Böhrnsen. Ausgezeichnet wurde aber nicht nur die Dauer ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit, sondern besonders die vielen Grundlagen und Rahmenbedingen, die Frau Sellke während dieser Zeit geschaffen hat und von denen heute noch viele junge Leistungsturnerinnen und –turner profitieren.
Allmut Sellke bedankte sich mit persönlichen Worten für die die Ehrung im Kaminsaal. Sie habe zunächst an einen Irrtum gedacht, als sie den Anruf einer Mitarbeiterin des Bundespräsidialamtes erhielt. Doch nun freue sie sich über diese Auszeichnung. „Ich habe vor allem die vielen schönen Erinnerungen vor Augen, wenn ich an die rund vierzig Jahre denke, in denen ich für den Sport aktiv war - besonders mit den vielen jungen Sportlerinnen und Sportler“, so Sellke. Dabei müsse sie auch ihren Angehörigen danken, die sie während dieser Zeit mit viel Verständnis unterstützen.
Die in Hamburg geborene Allmut Sellke begann 1963 in Bremen ihr persönliches Engagement für den Sport mit der Übernahme einer Übungsleiteraufgabe im Bereich Kinderturnen. Im Laufe des über vier Jahrzehnte andauernden Engagements, das sie neben der Erziehung der eigenen drei Kinder und ihrer Tätigkeit als Verwaltungsbeamte ausübte, füllte sie zahlreiche Funktionen in diversen Bremer Sportvereinen, im Bremer Turnverband und im Landessportbund (LSB) sowie im Bundesausschuss Leistungssport des DSB aus. Von 1977 bis 1980 arbeitete sie als Geschäftsführerin des Bremer Turnverbandes. In der Zeit von 1986 bis 2002 gehörte sie dem Referat Leistungssport des LSB Bremen an. Hier hatte sie maßgeblich Anteil an der Errichtung des heute sehr erfolgreichen und bundesweit anerkannten Bundesstützpunktes für Rhythmische Sportgymnastik an der Universität Bremen, den sie mehr als sechs Jahre leitete.
Beim Aufbau der sportbetonten Schule an der Ronzelenstraße wirkte Allmut Sellke entscheidend mit. Beide Einrichtungen wurden wichtige Säulen der Leistungssportförderung im Land Bremen. Das unterstreichen die zahlreichen Meisterschaftserfolge der dort ausgebildeten Sportlerinnen und Sportler.
[Fotos: Sabrina Janßen, Senatspressestelle]