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Internationaler Bremer Friedenspreis: Preisträger kommen aus Palästina, Kolumbien und Deutschland

22.05.2007

Die Gewinner des diesjährigen Internationalen Bremer Friedenspreises stehen fest. Die Stiftung „Die Schwelle“ ehrt den Palästinenser Bassam Aramin in der Kategorie „Unbekannter Friedensarbeiter“ für seine Versöhnungsarbeit im Nahen Osten. Aramin ist ein ehemaliger Fatah-Kämpfer, der mit 16 Jahren in israelische Gefangenschaft geriet. Doch die mehr als siebenjährige Haft in Hebron verstärkte seinen Hass auf Israel keineswegs. Im Gegenteil. Heute gehört der 39-Jährige zu den treibenden Kräften der israelisch-palästinensischen Friedensinitiative „Combatants for Peace“. Auch der Tod seiner zehnjährigen Tochter Abir, die von israelischen Grenzsoldaten erschossen wurde, hat seine Friedenappelle nicht verstummen lassen.


Die kolumbianische Organisation „Conciudadanía“ („Bürgerrecht für alle“) wird als beispielhafte Initiative ausgezeichnet. Sie wurde vor 16 Jahren von engagierten Privatleuten gegründet, die sich mit der Gewalt des Bürgerkriegs nicht abfinden wollten. Dessen Brutalität geht in Kolumbien längst nicht nur von bewaffneten Einheiten aus, sondern prägt auch den privaten Umgang der Menschen miteinander. Dort setzt „Conciudadanía“ an. Die Organisation erarbeitet mit Bewohnern von 40 Gemeinden erfolgreich Wege der friedlichen Konfliktlösung. Ebenso engagiert kümmert sie sich um traumatisierte Bürgerkriegsopfer und um die gesellschaftliche Wiedereingliederung einstiger Paramilitärs.


Den promovierten Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Wolfgang Kessler ehrt die Stiftung für seinen öffentlichen Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Kessler, geboren 1953, arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Publizist und ist Chefredakteur der christlichen Zeitschrift „Publik Forum“. In seinen Vorträgen und Büchern wie „Weltbeben – Auswege aus der Globalisierungsfalle“ treibt ihn vor allem die Frage nach einer Wirtschaft um, die für die Menschen da ist – und nicht umgekehrt.


Bremens Altbürgermeister und Friedenspreis-Schirmherr Hans Koschnick wird die Auszeichnungen am 16. November 2007 ab 19.30 Uhr in der Oberen Rathaushalle überreichen. Der Internationale Bremer Friedenspreis ist mit insgesamt 15 000 Euro dotiert. Seit 2003 wird er alle zwei Jahre in drei Kategorien von der Stiftung „Die Schwelle“ verliehen.
Außerdem gibt die Stiftung anlässlich der Preisverleihung wieder eine aufwändig gestaltete, rund 100 Seiten starke Broschüre heraus. Hierin werden neben den Gewinnern des Preises 22 weitere auszeichnungswürdige Menschen und Projekte ins Licht gerückt, die im Auswahlverfahren in die engere Wahl kamen. Die Broschüre wird im Bremer Sujet-Verlag publiziert.


Die Stiftung „Die Schwelle“ wurde 1979 von Ruth-Christa und Dr. Dirk Heinrichs, der damals einer der erfolgreichsten Stauereibetreiber in Bremen war, gegründet. Ziel der Stiftung ist es, Anstöße zur Friedensarbeit im In- und Ausland zu geben.

Internet: www.dieschwelle.de


Hinweis für Redaktionen:

Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Burkhard Luber, Geschäftsführer der Stiftung „Die Schwelle“, gern zur Verfügung. Sie erreichen ihn unter der Telefonnummer 0421/3032-575 oder per E-Mail an luber@dieschwelle.de.