Erhöhung der Standortattraktivität und Ausbau regionaler Kooperation im Fokus der Förderung
10.08.2016In der heutigen Jahrespressekonferenz zog die Metropolregion Nordwest eine positive Bilanz ihrer Netzwerkarbeit. Im Bremer Rathaus stellte der Vorstand aktuelle Projekte und Entwicklungen in der regionalen Kooperation vor. Darunter ebenfalls acht Förderprojekte, die kurz zuvor in der Vorstandssitzung mit einer Förderung von insgesamt 500.000,– Euro aus dem Zuwendungstitel der Länder Bremen und Niedersachsen für die Metropolregion Nordwest bewilligt wurden. "Alle geförderten Projekte sind in diesem Jahr länderübergreifend angelegt und entsprechen so vorbildlich dem Zweck des Förderprogramms, der vor allem in der grenzübergreifenden Kooperation liegt", erläutert Landrat Jörg Bensberg, erster Vorsitzender der Metropolregion Nordwest. Seit Gründung der Metropolregion Nordwest im Jahr 2006 wurden in der Region bereits mehr als 120 Projekte mit über 8 Millionen Euro gefördert. Zusammen mit den neu beschlossenen Projekten konzentrieren sich die Aktivitäten in der Metropolregion Nordwest in den letzten Jahren insbesondere auf die Erhöhung der Standortattraktivität. "Die geförderten Projekte ermöglichen uns, die Region für Arbeitskräfte und Arbeitgeber attraktiver zu gestalten und dies auch deutlich herauszustellen", betonte Landrat Jörg Bensberg.
Antworten auf den demografischen Wandel finden
Zwei geförderte Projekte widmen sich jeweils unterschiedlichen Aspekten der vielschichtigen Herausforderungen des demografischen Wandels. Im Projekt ‚Logistiklotsen‘, einem Angebot für Studierende der Metropolregion aus den Studiengängen der Logistik, arbeiten Studenten in Workshops und Projekten an aktuellen Fragestellungen von Unternehmen. Durch den starken Praxisbezug erhalten sie schon frühzeitig Einblicke in mögliche Berufsfelder und Kontakte zu Unternehmen.
Auch das sehr aktuelle Thema der Integration von Geflüchteten wird von der Metropolregion Nordwest aufgegriffen. "Welche Auswirkungen der Zuzug von Geflüchteten auf den demografischen Wandel haben wird, muss sich erst noch erweisen. Wir hoffen aber mit dem von uns geförderten Projekt zur ‚Integration von Geflüchteten durch kulturelle Begegnungen‘ einen wichtigen Beitrag zur Integration in die Gesellschaft zu leisten und freuen uns sehr, dass so viele Kultureinrichtungen in dem Projekt zusammenarbeiten", so Geschäftsführerin Dr. Anna Meincke.
Verbesserung der regionalen Angebote
Einerseits dem Umgang mit dem demografischen Wandel, andererseits aber vor allem der Erhöhung der regionalen Attraktivität dient das Projekt ‚Förderung der Entwicklung komfortorientierter Angebote für alle im Gastgewerbe‘. Dieses richtet sich an Vermieter von Ferienwohnungen in der Metropolregion Nordwest, die ihre Angebote barrierefrei gestalten wollen und damit insbesondere ältere Urlauber in die Region locken möchten.
Nicht nur an Touristen, sondern hauptsächlich an die Bewohner der Region richtet sich das Projekt ‚Regionales Mobilitätskonzept Radverkehr‘. "Im Nordwesten sind die Menschen gerne mit dem Fahrrad unterwegs. Mit der Analyse und ersten Schritten zur Optimierung von Verkehrsrouten wird das Radverkehrsnetz der Region weiter verbessert. Im Fokus stehen vor allem Fahrradschnellwege, um Oberzentren wie Oldenburg und Bremen zu verbinden", so Landrat Jörg Bensberg, erster Vorsitzender der Metropolregion Nordwest.
Den Trend zu mehr Nachhaltigkeit greift auch das Projekt ‚Bio aus der Region‘ auf, mit dem die Direktvermarktung von regionalen Bioprodukten durch die Initiierung neuer Biomärkte in der Region gestärkt werden soll.
Ausblick auf die kommenden Aktivitäten
Die Metropolregion Nordwest hat in ihrem Jubiläumsjahr noch viel vor. In Kooperation mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken startet am 18. August der Fotowettbewerb zum 10-jährigen Jubiläum unter dem Motto ‚Sie sind die Region!‘. Die Metropolregion Nordwest sucht, von der Lieblingsaufnahme bis zum Schnappschuss, die schönsten selbst aufgenommenen Fotos der Region.
Weiter geht es dann im Herbst mit fünf Regionalkonferenzen zu den wichtigsten Wirtschaftsfeldern der Metropolregion Nordwest, um den interkommunalen und branchenspezifischen Austausch zu fördern. Auf der am 08. September stattfindenden Konferenz der Agrar- und Ernährungswirtschaft stehen Fragen zu Strategien und Lösungen im Bereich der Anforderungen an Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz im Zentrum. Das Thema Resilienz in Gesundheitsberufen – gemeint ist die Widerstandskraft eines Menschen in Zeiten von Krisen – steht ab dem 19. Oktober im Mittelpunkt des von der Gesundheitswirtschaft Nordwest organisierten gleichnamigen Kongresses. Auch die Logistikbranche beschäftigt sich am 15. November auf ihrer Konferenz mit Fragen zum Thema Fachkräftesicherung, während sich die Herbstkonferenz des Clusters Automotive Nordwest am 23. November den übergreifenden Themen Elektromobilität und Automatisierung widmet.
Um einen integrativen und interdisziplinären Ansatz geht es in der Jahreskonferenz des Oldenburger Energieclusters mit dem Titel: ‚Crossing Sectors – Energie- und Wasserwirtschaft intelligent verknüpfen‘, die ebenfalls im November stattfindet. Höhepunkt des Veranstaltungsprogramms der Metropolregion wird am 05. Dezember der Festakt zum 10-jährigen Bestehen der Metropolregion Nordwest im Bremer Rathaus einschließlich der Preisverleihung des Fotowettbewerbs.
Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, Vorstandsvorsitzender Bremer Landesbank, 2. Vorsitzender der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten:
"Die Metropolregion Nordwest hat bereits eindrucksvoll gezeigt, dass sie sich als gemeinsamer Arbeits-, Wirtschafts- und Lebensraum versteht. Diese Botschaft können wir mit dem Projekt ‚Integration durch Kulturbegegnungen‘ auch Flüchtlingen vermitteln und durch das Kennenlernen von verschiedenen Kulturen unseren Kulturraum bereichern. Denn Integration kann nur gelingen, wenn Zugewanderte genauso wie Einheimische in den Lebens- und Wirtschaftsraum integriert werden. Hier kann durch Kulturbegegnungen die Basis geschaffen werden."
Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, Präsident des Senats Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen, Mitglied im Vorstand der Metropolregion Nordwest:
"Die Metropolregion Nordwest, mit Bremen und Oldenburg als wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Kraftzentren und einem starken ländlichen Raum, hat bundesweite Ausstrahlungskraft. Durch eine gezielte Förderpraxis werden Projekte, die zugleich länderübergreifend, nachhaltig und innovativ sind, gefördert. Dies zeigt einmal mehr, dass sich die Metropolregion Nordwest als ein gemeinsamer Arbeits-, Wirtschafts- und Lebensraum versteht. Seit der Gründung der Metropolregion im Jahr 2006 hat dieses Selbstverständnis eine neue Qualität erreicht. Das stärkt unsere Region ökonomisch und wirkt identitätsstiftend."
Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, Mitglied des Vorstands der Metropolregion Nordwest und Vorsitzender des Fördervereins Wirtschaft pro Metropolregion e.V.:
"Die vor 10 Jahren erfolgreich gestartete Metropolregion Nordwest zählt zu den dynamischen Wirtschaftsräumen in Deutschland. Um die Herausforderungen der Zukunft – wie Fachkräftesicherung, energieeffiziente Produktion oder Steigerung des Innovationspotenzials in den Unternehmen – zu meistern, bedarf es einer starken Vernetzung. Für diese Vernetzung stellen die Metropolregion sowie ihre Branchencluster wichtige Plattformen dar. Es freut mich daher sehr, dass die Projektförderung der Metropolregion weitere Impulse setzt, die Entwicklung der Wirtschaftsregion Nordwest positiv zu gestalten. So widmen sich viele unserer an Wirtschaftsthemen orientierten Regionalkonferenzen sowie mehrere Förderprojekte auf vielversprechende Weise dem Umgang mit dem demographischen Wandel und der Verbesserung der Standortattraktivität. Auch die enge Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft treiben wir mit neuen Netzwerkinitiativen – z.B. in den Bereichen Logistik und Ernährungswirtschaft – über die Ländergrenzen hinweg weiter voran."
Die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten ist eine von elf deutschen europäischen Metropolregionen. Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft arbeiten eng zusammen, um die Region und ihre Zukunftsfelder gemeinsam weiterzuentwickeln und im internationalen Wettbewerb stark aufzustellen. Mitglieder des Vereins Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten sind: die Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Cuxhaven, Diepholz, Friesland, Oldenburg, Osnabrück, Osterholz, Vechta, Verden, Wesermarsch, die kreisfreien Städte Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven sowie die Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven, die Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, die Oldenburgische IHK, die IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, die IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum, die IHK Hannover sowie die beiden Bundesländer Bremen und Niedersachsen.
www.metropolregion-nordwest.de
Im Download:
Weitere Informationen zu den geförderten Projekten sowie ein Factsheet, das über aktuelle Entwicklungen und Trends in der Metropolregion Nordwest Auskunft gibt zum PDF-Download (pdf, 454.2 KB)
Foto: Frank Pusch