08.06.2006
Doron Rabinovici liest in der Zentralbibliothek
Seinen im Suhrkamp-Verlag erschienenen Roman "Ohnehin" stellt der 1961 in Tel Aviv geborene und in Wien lebende Schriftsteller, Historiker und Essayist Doron Rabinovici am Dienstag, 13. Juni, um 19.30 Uhr, im Wallsaal der Zentralbibliothek (Am Wall 201) vor.
Rabinovici, der sich in den Medien wiederholt zu den antisemitischen Zwischentönen bei der Kritik an Israel geäußert hat, gilt als engagierter Intellektueller. Mit seiner Promotionsschrift über die von Seiten des NS- Regimes eingesetzten Judenräte ("Instanzen der Ohnmacht", 2000) sorgte er für größeres Aufsehen. Als Schriftsteller hat er neben "Ohnehin" den Erzählband "Papirnik" (1994) und den Roman "Suche nach M." (1997) vorgelegt. Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust bzw. der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit spielen bei Rabinovici eine zentrale Rolle. Der Autor ist bereits Träger diverser literarischer Ehrungen, zuletzt der Jean-Amery-Preis (2002) bzw. der Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg (2002). In seinem Roman "Ohnehin" erzählt er von Liebe, Verlust, von Moral und Geschichte, vom Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Herkunft, den Missverständnissen, absichtlicher und versehentlicher Grausamkeit, den Traurigkeiten des Erinnerns und der Verzweiflung des Vergessens.