14.12.2005
Besucher der Zentralbibliothek am Wall werden derzeit im Foyer vom Großfoto eines Hafenarbeiters empfangen: Noch bis zum 10. Januar zeigt hier das Hafenmuseum Speicher XI eine Hörstation aus seiner Dauerausstellung. Zu hören ist ein Interview mit Heinz-Karl-Reinke, der seit 1964 für den Gesamthafenbetrieb als Stauer bzw. Hafenfacharbeiter in den Bremer Häfen beschäftigt ist. Er berichtet vom Arbeiten im und Leben mit dem Hafen, von den Gefahren der Hafenarbeit, dem alltäglichen und besonderen seines Berufes.
Das Hafenmuseum macht damit mit gleich zwei Präsentationen in der Innenstadt auf sich aufmerksam: Neben der Schau in der Stadtbibliothek ist das Museum auch in der Ausstellung zehn „kleiner“ Bremer Museen unter dem Titel „Kostbarkeiten im Rampenlicht“ in der Sparkasse Am Brill vertreten. Auf diese Weise möchte das Museum noch mehr Bremer und Gäste in die Überseestadt locken und für die Geschichte, die Menschen und die Zukunft des Hafens interessieren.
Seit knapp zwei Jahren kann man in den Museumsräumen im Speicher XI 120 Jahre Hafengeschichte erleben, ausgewählte Biographien und beispielhafte Objekte fügen sich hier zu einem Gesamtbild. Dabei wird auch dem besonderen Ort und seiner Geschichte Rechnung getragen: Denn in unmittelbarer Nähe war Ende der 90er Jahre der Überseehafen verfüllt worden, die Zeit der großen Seeschiffe, des Warenumschlags und des Hafenlebens war damit vorbei, aus den alten Hafenrevieren wurde die Überseestadt. Dieser neue Stadtteil entwickelt sich, neben bestehendem Gewerbe geben vielfältige kulturelle Einrichtungen den alten Hafenrevieren ein neues Gesicht.
Die Bibliotheksbesucher können sich nicht nur über das Hafenmuseum informieren, sondern auch an einem Preisrätsel teilnehmen: dreißig Fragen rund die Themen Hafen und Seefahrt sind zu beantworten, um Eintrittskarten oder tolle Sachpreise aus dem Museumsshop zu gewinnen.
Somit erhält, wer etwas Glück hat, mit seinem Besuch in der Stadtbibliothek auch Eintritt zum Hafenmuseum.