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Sonstige

Vortrag über Frauen und Männer in der Gesellschaft des Mittelalters

10.10.2005

"Menschen beiderlei Geschlechts - Frauen und Männer in der Gesellschaft des Mittelalters", mit diesem Thema wird die diesjährige Veranstaltungsreihe „Ortswechsel - Fragen und Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung“ eröffnet. Den Vortrag hält die Historikerin Prof. Dr. Cordula Nolte der Universität Bremen am Mittwoch, 12.10.2005, um 19.30 Uhr im Gästehaus der Universität, Teerhof 58.

„Vom Patriarchat zur Partnerschaft“ - eine solche Entwicklung durchlief nach gängiger Auffassung das gesellschaftliche Miteinander von Frauen und Männern im Übergang vom Mittelalter zur Moderne. Das Mittelalter erscheint nach wie vor als eine Epoche, in der Frauen - trotz Minnesang und Marienverehrung - in Ehe, Familie, Arbeitsleben Männern unter- und nachgeordnet waren. Die hierarchische Geschlechterordnung, die unter anderem von kirchlicher Seite propagiert wurde, bestimmte jedoch die alltägliche Existenz nicht in dem Maße, wie lange angenommen wurde. Vielmehr hat die frauen- und geschlechtergeschichtlich orientierte Mittelalterforschung der letzten Jahre erwiesen, dass Frauen und Männer im Adel, im Stadtbürgertum und im ländlichen Bereich ihre Beziehungen und Umgangsweisen vielfältig ausgestalteten.

Zum zehnten Mal findet in Bremen die Vortragsreihe „Ortswechsel“ zu Fragen und Ergebnissen der Frauen- und Geschlechterforschung statt. Inzwischen beteiligen sich alle Bremer Hochschulen an der Gestaltung der Reihe.

Der Titel „Ortswechsel“ ist zugleich Programm: Über die Grenzen akademischer Räume hinaus werden aktuelle Forschungsergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung vorgestellt. Diese Forschung hat in den letzten Jahrzehnten jene Spuren aufgedeckt, die durch die Kategorie „Geschlecht“ in allen Lebensbezügen gezogen werden. Dies hat Auswirkungen auf die Gestaltung aller Gesellschaftsprozesse, von Wirtschaft, Bildung, Politik, Kunst und Kultur bis hin zu Gesundheit und Alltag.

Mit den Vorträgen der Ortswechsel-Reihe wird ein Austausch von Wissen und Erfahrung zwischen Wissenschaft und Praxis angeregt und fortgesetzt. Die Vortragsreihe soll dazu beitragen, den Dialog zwischen Wissenschaftlerinnen und interessierten Bremerinnen und Bremern zu ermöglichen.

Der Eintritt ist frei.

www.zgf.bremen.de



Weitere Informationen gibt Christel Schütte, Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, Telefon 0421/361-6050 oder per Mail unter christel.schuette@frauen.bremen.de