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Sonstige

Der erste Mieter ist schon da

21.06.2004

Bremer Heimstiftung öffnet Türen für ältere Ausländer: Richtkranz über erstem Wohnhaus für türkische Senioren

Der erste Mieter kann es kaum noch erwarten: Recep Seplin hat schon seinen Umzug ins Stiftungsdorf Gröpelingen organisiert, obwohl die Bauleute noch mit Hochdruck an seinem künftigen Alterssitz arbeiten. Denn das „Interkulturelle Wohnhaus“ der Bremer Heimstiftung, über dem heute (21. Juni) in Anwesenheit von Sozialsenatorin Karin Röpke der Richtkranz aufgezogen wurde, wird erst im kommenden Spätherbst fertig.


Doch so lange mag Recep Seplin nicht mehr warten. Deshalb quartiert sich der 70-jährige übergangsweise in einem frei gewordenen Senioren-Appartement des Gröpelinger Stiftungsdorfes ein, um von hier aus den Ausbau der 13 Wohnungen für ältere türkische Mitbürger zu verfolgen. „Er möchte gern in der Nähe sein, wenn seine neue Heimat fertig gestellt wird“, berichtete Hausleiterin Sabine Schöbel.


Mit dem Bau des „Interkulturellen Wohnhauses“, in dem auch Platz für eine Kindertagesstätte und sowie für Büroräume vorgesehen ist, komplettiert die Heimstiftung ihr Wohnangebot für Senioren auf dem Gelände der ehemaligen Feuerwache 6 in Gröpelingen. An der Gröpelinger Heerstraße/Elbinger Straße sind im ersten Bauabschnitt bereits 33 „Wohnungen mit Service“ entstanden. Zum Stiftungsdorf gehören zudem zwölf attraktive Ein-Zimmer-Appartements für Senioren, deren Bewohner das Angebot einer Tagesbetreuung nutzen können. In weitere acht Wohnungen sind junge Körperbehinderte aus Friedehorst eingezogen.


Senatorin Karin Röpke begrüßte die „gute Entscheidung der Bremer Heimstiftung“, ein Haus für türkische Senioren in Gröpelingen zu errichten. „Alt werden in Bremen ist nicht nur ein Thema für hier geborene Einheimische, sondern auch für die rund 126.000 Menschen mit Migrationshintergrund“, erklärte sie während des Richtfestes.


In den Familien der Zugewanderten passiert laut Karin Röpke, „was wir aus den alt eingesessenen Familien bereits kennen: Die jüngere Generation passt sich an die Bedingungen der neuen Umgebung an, die traditionellen Familienstrukturen verändern sich. Daher ist es richtig und zeitgemäß, dass die Einrichtungen der Altenhilfe in Bremen auch auf die Bedürfnisse älterer Migrantinnen und Migranten eingehen.“


Ihrem Wunsch nach angemessenen Wohnangeboten im gewohnten Umfeld für das Leben im Alter komme die Bremer Heimstiftung mit dem „Interkulturellen Wohnhaus“ entgegen. Das mit öffentlichen Mitteln geförderte Projekt umfasst 13 Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 30 bis 50 Quadratmeter und wurde in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der Gröpelinger Moscheen sowie türkischer Vereine entwickelt. Geplant ist unter anderem ein Gemeinschaftsraum, der ebenso wie die Außenanlagen südländisches Flair verbreiten soll.


Doch das „Interkulturelle Wohnhaus“ bietet auch Platz für andere Nutzergruppen. Im Erdgeschoss sind Räume für ein Tagesbetreuungsangebot für Kinder von 1 bis 3 Jahren in Trägerschaft des Vereins „Kinder Leben“ vorgesehen. Zudem werden das „Zentrum für Migranten und interkulturelle Studien e.V.“ (ZIS) und der häusliche Pflegedienst „Zentrale für Private Fürsorge“ ihre Büros in dem Gebäude einrichten.


Beide Einrichtungen wenden sich mit ihren Hilfs- und Beratungsangeboten sowohl an die Mieter des Stiftungsdorfes als auch an die Nachbarn im Stadtteil. So versorgt der häusliche Pflegedienst bereits jetzt Bewohner des Heimstiftungshauses mit ambulanten Pflegeleistungen und unterhält auch den Hausnotruf.



Für weitere Informationen steht die Leiterin des Stiftungsdorfes Gröpelingen, Sabine Schöbel, gern zur Verfügung. Telefon: 3804-110.