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Sonstige

Ein Elefant auf dem Marktplatz

30.04.2004

Das Kommunalkino Bremen „Kino 46“ feiert sein 30-jähriges Bestehen

Kino am Roland (Open Air)
Höhepunkt der Geburtstagsfeierlichkeiten ist das Open Air Großevent auf dem Marktplatz. Wir laden alle Bremer ein, gemeinsam mit uns zu feiern, umsonst und draußen.
Das Kommunalkino Bremen – ein Kino der Stadt – begibt sich mitten in die Stadt, auch um für seine filmkulturelle Arbeit zu werben, wie die Auswahl der Filme zeigt:
Aufgeführt wird der Bremer Klassiker »Ich bin ein Elefant Madame« von Peter Zadek aus dem Jahre 1968, von dem das Kommunalkino die einzig spielbare Kopie weltweit besitzt. Ohne diese wichtige archivarische Initiative wäre der Film für Kinovorführungen verloren. Gerne möchte das Kommunalkino seinen derzeitigen Filmstock von 220 Kopien erweitern und bittet deshalb im Zusammenhang mit der Aufführung um Spenden. (7. Mai, ab 21.30, zu Füßen des Roland)
Gezeigt wird außerdem die Komödie »Brot und Tulpen«, in der Bruno Ganz einen melancholischen italienischen Kellner verkörpert. Bruno Ganz war 1999 der erste Preisträger des vom Kommunalkino initiierten Bremer Filmpreises, der seitdem von der Kunst- und Kultur-Stiftung der Bremer Sparkasse alljährlich an herausragende europäische Filmschaffende vergeben wird. (8. Mai, ab 21.30, zu Füßen des Roland)


»kinoverrückt – filmverliebt« (Filmreihe im Kino 46)
Im Mai/Juni zeigt das Kino 46 eine Reihe von Filmraritäten, die unter der Überschrift »kinoverrückt – filmverliebt« von manischer Kinoleidenschaft, überdrehten Filmfiguren und Kinoverrückten erzählen. Ein besonderes Highlight ist der Stummfilm »Sherlock Jr.« mit Buster Keaton – auf bekannt einfallsreiche Art live begleitet am Klavier von Ezzat Nashashibi (Sa. 15.5.).


»30 Filme aus 30 Jahren« (Filmreihe im Kino 46)
Bis Ende des Jahres zeigt das Kino 46 außerdem ein spannendes Programm aus Filmraritäten und Highlights der letzten drei Jahrzehnte. 30 Filme aus den über 8000 gezeigten Filmen der vergangenen 30 Jahre für einen repräsentativen Rückblick auszuwählen, war keine leichte Aufgabe. Einige wichtige Filme fehlen, weil es keine Kopien mehr gibt. Die Auswahl zeigt dennoch deutlich das »andere« Programmprofil des Kommunalkinos und bietet die Möglichkeit, Verpasstes neu zu entdecken oder auch einen Lieblingsfilm im Kino wieder zu sehen.


Der Anlass
Am 7. Mai 1974 um 18 Uhr fand im Cinema Ostertor die erste Vorführung des Vereins Kommunalkino Bremen e.V. statt. Die Bremer Kinoinitiative war damit eine der ersten, die in den 70er Jahren die Städte in die Pflicht nahmen, dem kommerziellen Kino ein bewusst »anderes« Angebot für die Bürger entgegenzusetzen. Dieser Kulturauftrag, »andere Filme anders zeigen«, führte in Bremen zu einer bewegten Geschichte mit zeitweise sieben Abspielstellen von Vegesack bis Kattenturm und endete 1993 vorerst mit einem vereinseigenen Kino, dem Kino 46 im Medienzentrum Walle. Von hier aus geht der Verein seiner filmkulturellen Aufgabe für ganz Bremen nach: Den Überlebensraum für das filmkulturelle Erbe zu sichern und das Bewusstsein von Film als Kunstform zu stärken.
Einen Einblick in die Entwicklung und die Vielfalt der Veranstaltungen gibt die kleine Festschrift »30 Jahre Kommunalkino Bremen« - von den politisch umstrittenen Anfängen bis zu Anekdoten über Gorbatschov und Götz George. (Festschrift »30 Jahre Kommunalkino Bremen« in Anlage)


Auszeichnungen und Glückwünsche
Wie erfolgreich dass Kino 46 seinem Auftrag erfüllt, zeigen zahlreiche Auszeichnungen. Im Jahr 2000 wurde das Kino 46 mit dem vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien erstmals vergebenen Hauptpreis des Kinematheksverbundes Deutschland ausgezeichnet. Bremen schlug damit auf Anhieb die Großstädte mit kommunalen Filmmuseen wie Frankfurt, Berlin und München – trotz eines wesentlich geringeren Etats. Seit seiner Erstvergabe im Jahr 2000 erhielt das Kino 46 darüberhinaus jährlich den Preis der nordmedia für ein herausragendes Jahresfilmprogramm.
Staatsministerin Frau Dr. Christina Weiss, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, gratuliert dem Kommunalkino Bremen e.V. zu seinem 30-jährigen Bestehen: »Die kommunalen Kinos, insbesondere auch das Kommunalkino Bremen e.V., tragen wesentlich zur Erhaltung der Film- und Kinokultur in Deutschland bei, weil sie für anspruchvolle Filme wie für Kurz- und Dokumentarfilme eine wichtige Abspielbasis bieten. Die Arbeit der kommunalen Kinos verdient daher hohe Anerkennung und breite Unterstützung.«


Zukunftswünsche
Für die Zukunft wünscht sich das Kommunalkino eine Standortkorrektur mit Anbindung der Spielstätte an die Innenstadt, gerne auch im geplanten Medienquartier Stephani. Für die vom Kino 46 vorgelegte Projektidee eines »Cineums«, eines Edutainmentcenters für bewegte Bilder, liegt inzwischen - mit Unterstützung durch die Senatskanzlei und den Wirtschaftssenator - eine ausgereifte Projektentwicklung und eine Machbarkeitsstudie vor.


Für weitere Informationen stehen Ihnen im Kino 46 Christine Rüffert und Silvia Schierenbeck gerne zur Verfügung
Herzlich laden wir Sie auch zum Senatsempfang am 6.5. um 18.00 in die Obere Halle des Rathauses ein.